Allen Bemühungen zum Trotz gelingt es erst langsam, klassisch tradierte Rollen in der Berufswahl aufzubrechen. Junge Frauen und Männer entscheiden sich mehrheitlich noch immer für Ausbildungen in Berufsfeldern, die geschlechtsspezifisch geprägt sind. Zudem schränken sich Jugendliche in der Schweiz bei der Wahl ihres Berufs stark ein: Aus den gut 250 Lehrberufen, die zur Auswahl stehen, wählt die Hälfte der jungen Frauen lediglich 5 Berufe, die jungen Männer 15. Nebst tief verwurzelten Geschlechternormen, spielen hierfür auch Vorurteile gegenüber den verschiedenen Berufswelten eine Rolle – oder schlicht mangelndes Wissen.
Neue Perspektiven
An diesen Punkten setzt der Nationale Zukunftstag an. In Freiburg ermöglicht er Schülerinnen und Schülern der 7H und 10H praxisnahe Einblicke in Berufe und Arbeitsbereiche, in denen Mädchen beziehungsweise Jungen bislang untervertreten sind. Durch diesen Seitenwechsel sollen Jugendliche neue berufliche Perspektiven erhalten und eigene, schlummernde Talente entdecken. Sie sollen aber auch darin bestärkt werden, ihre spätere Berufs- oder Studienwahl jenseits stereotyper Geschlechterrollen zu treffen. Für die teilnehmenden Betriebe wiederum eröffnet sich damit die Chance, mittelfristig neue Mitarbeitende zu gewinnen und so proaktiv gegen den Fachkräftemangel vorzugehen.
Konkretes Engagement, auch im Kanton Freiburg
Um die Jugendlichen am Nationalen Zukunftstag innerhalb von wenigen Stunden in ein neues Berufsfeld, Fachgebiet und Know-how einzuführen, lassen sich die Unternehmen einiges einfallen. So organisieren im Kanton Freiburg 15 Unternehmen, 8 Hochschulen und 13 Frauen in Führungspositionen (in der Politik, in Unternehmen und in der Kultur) ein attraktives Programm mit 44 Workshops für Mädchen (davon 13 auf Deutsch) und 22 Workshops für Jungen (davon 4 auf Deutsch).
Die Spezialprojekte werden unterstützt von: AM Suisse, ARTISET, Baukader Schweiz, Codoc, coiffureSUISSE, Deutschschweizer Logopädinnen- und Logopädenverband (DLV), EVS/ASE ErgotherapeutInnen-Verband Schweiz, florist.ch, Holzbau Schweiz, ICT-Berufsbildung Schweiz, labmed schweiz, netzwerk frau und sia, OdA AgriAliForm, Schweizer Gewerbeverband sgv, Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften SATW, Schweizerischer Apothekerverband pharmaSuisse, Schweizerischer Baumeisterverband SBV, Schweizerischer Drogistenverband, Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein SIA, Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec), scienceindustries, Swico, Swiss Engineering STV, Swissmem, Verband Kinderbetreuung Schweiz kibesuisse.
Der Nationale Zukunftstag ist ein Projekt der Gleichstellungsfachstellen und -kommissionen sowie der Partnerinnen/Partner der Kantone AG, AR, BE, BL, BS, FR, GE, GL, GR, LU, NE, SG, SZ, TI, UR, VD, VS, ZG, ZH sowie der Stadt Bern, der Stadt Zürich und des Fürstentums Liechtenstein. Er wird vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) finanziell unterstützt.