Die Ausstellung wird vom 12. bis 19. September 2022 in der Eingangshalle des Landwirtschaftlichen Instituts Grangeneuve zu sehen sein. Der Eintritt ist frei. Gezeigt wird ein Teil der Werke (Plakate, Videos und andere Kreationen), die von Schülerinnen und Schülern und ihren Begleitpersonen geschaffen wurden, um Präventionsbotschaften für andere Jugendliche zu erstellen. Staatsrat Philippe Demierre wird im Anschluss an die Vernissage den Preis für die beste Präventionsbotschaft überreichen.
Sensibilisierung für suizidales Verhalten durch direkte Einbeziehung der Jugendlichen
Wenn man Jugendliche in die Schaffung von Präventionsbotschaften einbezieht, kann man zwei Ziele gleichzeitig erreichen: Man erhält relevante und auf diese Bevölkerungsgruppe zugeschnittene Botschaften, um ihre Wirkung und Akzeptanz zu steigern, und man kann die jungen Teilnehmenden direkt sensibilisieren.
Über 150 Schülerinnen und Schüler sowie rund 40 Begleitpersonen engagieren sich an vier Pilotstandorten: Orientierungsschule des Glanebezirks, Orientierungsschule Gibloux, Kollegium Gambach und Berufsfachschule Soziales-Gesundheit Posieux. Zwischen September 2021 und Juli 2022 beschäftigten sich die Jugendlichen an den Pilotstandorten mit dem Slogan: Reden und Hilfe holen. Dabei wurden sie von Seelsorgerinnen und Seelsorgern, Lehrerinnen und Lehrern, Mediatorinnen und Mediatoren sowie Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern begleitet, die im Vorfeld für suizidales Verhalten und Suizidprävention sensibilisiert worden waren. Die Begleitpersonen und die Jugendlichen stützten sich auf ein standorteigenes pädagogisches Dispositiv sowie auf ein Unterstützungsdispositiv, in das auch Fachpersonen des Freiburger Netzwerks für psychische Gesundheit (FNPG) eingebunden waren.
Ein Phänomen, das alle betrifft
Selbstmord ist insofern ein Anliegen der öffentlichen Gesundheit, als er alle Altersgruppen, Bevölkerungs- und Gesellschaftsschichten betrifft. Er gehört zu den häufigsten Todesursachen bei den Jugendlichen. Suizidales Verhalten hängt von zahlreichen Faktoren ab und Suizidprävention erfordert vielfältige, sektorübergreifende und koordinierte Massnahmen.
Im 2019 haben Akteurinnen und Akteure aus dem Erziehungs-, Bildungs-, Polizei-, Gesundheits- und Sozialwesen des Kantons unter der Leitung von PréSuiFri eine Arbeitsgruppe gebildet, die das Pilotprojekt: «Oser en parler et demander de l’aide» (Reden und Hilfe holen) ausgearbeitet hat. Ziel dieses Projekts ist es, über die mit der Neigung zum Suizid verbundenen Fragen zu sprechen, diese Verhaltensweisen zu entstigmatisieren und die Früherkennung sowie die Suche nach Hilfe zu fördern.
Ein Teil der Werke der Schülerinnen und Schüler wird später auch für Präventions- und Weiterbildungsaktivitäten für Jugendliche und Erwachsene verwendet.
Eine Weiterbildung für Fachpersonen
Anlässlich der Eröffnung dieser Ausstellung und vor dem Hintergrund des Welttags der Suizidprävention vom 12. September 2022 organisiert PréSuiFri mit der Unterstützung der GSD, der Berufsfachschule Soziales-Gesundheit Posieux, der Hochschule für Soziale Arbeit Freiburg und des FNPG ausserdem die Weiterbildung: «Reden ja, aber wie?». In dieser wird die lebenswichtige Frage der Kommunikation bei der Suizidprävention behandelt. Denn: Reden kann Leben retten. Doch wie können Fragen im Zusammenhang mit suizidaler Not konstruktiv angesprochen werden? Was ist angebracht zu sagen und was nicht? In welchem Kontext und bei welcher Bevölkerungsgruppe? Worauf sollte man achten? Vier Referentinnen und Referenten werden sich mit diesen Fragen auseinandersetzen und Wege aufzeigen, wie die Kommunikation mit suizidgefährdeten Menschen verbessert werden kann.
Praktische Informationen:
- Ausstellung: «Oser en parler et demander de l’aide»:
12. bis 19. September 2022, Eingangshalle des Landwirtschaftlichen Instituts Grangeneuve, Posieux. Eintritt frei. - Weiterbildung: «Reden ja, aber wie?». Montag, 12. September, 14 bis 18 Uhr, Infos und Anmeldung unter https://www.fr-preventionsuicide.ch/de/reden-ja-aber-wie.
- Preisverleihung durch Staatsrat Philippe Demierre: Montag, 12. September 2022, 17.45 Uhr, Aula des Landwirtschaftlichen Instituts Grangeneuve, Posieux
- Medienvertretende, die an einer Teilnahme an der Vernissage und der Preisverleihung interessiert sind, melden sich bitte unter angela.castelli@hefr.ch oder unter T +41 26 429 62 72.
PréSuiFri
Der Verein Suizid Prävention Freiburg, der von der Direktion für Gesundheit und Soziales unterstützt wird, hat zum Ziel, die psychische Gesundheit im Allgemeinen zu verbessern und, im Besonderen, Projekte und Initiativen im Bereich von Prävention und Postvention von Suizid zu unterstützen und umzusetzen, um damit die Zahl von Todesfällen durch Suizid zu vermindern. PréSuiFri ist ein Kompetenzpool für Behörden und Fachpersonen. Er bietet Informations-, Sensibilisierungs- und Bildungsaktivitäten in französischer und/oder deutscher Sprache im Bereich der Suizidprävention und -nachsorge für Personen, die möglicherweise mit Menschen in Not in Kontakt kommen (Fachpersonen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich, Schulen, Vereine).
Weitere Infos: https://www.fr-preventionsuicide.ch/de/.