Seit Beginn des Krieges in der Ukraine am 24. Februar sind etwa 7,6 Millionen Menschen aus ihrem Land geflohen, über 57 000 von ihnen haben in der Schweiz ein Asylgesuch eingereicht. Es handelt sich um die grösste Fluchtbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. In gerade einmal zwei Monaten hat die Schweiz mehr Menschen aufgenommen als während der gesamten Kosovo-Krise 1999. Gleichzeitig erwartet die Schweiz jeden Monat rund 1500 neue Asylsuchende aus anderen Ländern.
Über 1900 Menschen aus der Ukraine sind in den Kanton Freiburg gekommen, vor allem Frauen und Kinder. Eine Mehrheit kommt in Gastfamilien in verschiedenen Freiburger Gemeinden unter – diese breite Solidarität ist erfreulich. Die Ankunft vieler neuer Menschen stellt die kantonalen und kommunalen Behörden vor eine Reihe von Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Aufnahme, Information und Integration.
Der Staat Freiburg ist sich der wichtigen Rolle der Gemeinden bei der Aufnahme neuer Einwohnerinnen und Einwohner bewusst, und hat deshalb beschlossen, ihnen auf Vorschlag der Direktion für Gesundheit und Soziales (GSD) einen Betrag von insgesamt 100 000 Franken zur Verfügung zu stellen. Ziel: Unterstützung von Integrationsprojekten auf Gemeindeebene zur Förderung der Begegnung zwischen Menschen mit Migrationshintergrund bzw. neuen Bewohnerinnen und Bewohnern und der lokalen Bevölkerung. Angestrebt werden dabei insbesondere der soziale Zusammenhalt und die Beteiligung am Gesellschaftsleben.
Das Kantonale Sozialamt (KSA) und die Fachstelle für die Integration der MigrantInnen und für Rassismusbekämpfung (IMR) setzen das kantonale Integrationsprogramm (KIP) um. Vor diesem Hintergrund werden zusätzliche Mittel für die Entwicklung von Projekten zugunsten des Zusammenlebens bereitgestellt. Diese Projekte können verschiedene Formen annehmen: Organisation von Aktivitäten, die auf die Bedürfnisse von Familien und Kindern zugeschnitten sind, interkulturelle Treffen, Vorstellungsrunden der Gemeinde, Treffen von Gastfamilien, Diskussions-Cafés über Migrationserfahrungen, Projekte zwischen lokalen Vereinen und Neuankömmlingen, usw.
Gemeinden, die daran interessiert sind, ein Integrationsprojekt mit Bezug zum aktuellen Kontext auf die Beine zu stellen, können sich per E-Mail oder Telefon melden (integration@fr.ch / T +41 26 305 14 85). Im Rahmen des vorgesehenen Budgets können bis zu 5000 Franken pro Projekt gesprochen werden.