Im Informationssystem Antibiotika in der Veterinärmedizin (IS ABV) wird der Verbrauch von Antibiotika bezüglich der verschiedenen Tierarten und Produktionstypen (z. B. Mastkälber, Milchvieh), der einzelnen Tierhaltungen und der einzelnen Tierarztpraxen und -kliniken erfasst, sagt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen.
Verschreibungen mit Antibiotika werden breit erfasst
Seit Anfang Jahr müssen Tierärztinnen und Tierärzte die Behandlung von Tiergruppen erfassen. Ab dem 1. Oktober werden nun auch Antibiotikabehandlungen für einzelne Tiere und die Abgabe auf Vorrat im IS ABV festgehalten. Das IS ABV ist benutzerfreundlich gestaltet und die Schnittstellen zu den meisten Praxissoftwares sind durch die Softwarehersteller bereitgestellt worden. Einzig topische Antibiotika wie antibiotische Salben, Augentropfen oder Ohrentropfen sind ausgenommen.
Trotzdem führt die Eingabepflicht zu einem Mehraufwand für die Tierärzteschaft. Sie leistet damit einen weiteren Beitrag zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenzen; In den letzten Jahren konnte bereits der Vertrieb von Antibiotika in der Veterinärmedizin signifikant gesenkt werden. Insbesondere der Rückgang der Vertriebsmengen von kritischen Antibiotika zeigt, dass weitreichende Verbesserungen beim sachgemässen Einsatz möglich sind. Inwieweit der Aufwand für die Datenerfassung höhere Antibiotikapreise zur Folge haben wird, muss sich zeigen.
Die sachgemässe Anwendung von Antibiotika ist zentral
Die neu erfassten Daten über den Antibiotikaverbrauch werden wertvolle Erkenntnisse liefern. Dank dieser Daten können die Tierärzteschaft und die Tierhaltenden zukünftig Rückschlüsse auf den Verbrauch von Antibiotika in der eigenen Praxis oder in der eigenen Nutztierhaltung ziehen.
Das IS ABV ermöglicht zudem einen regionalen, nationalen und internationalen Vergleich des Antibiotikaverbrauchs. Bei Hinweisen auf einen übermässigen oder unsachgemässen Antibiotikaeinsatz können gezielte Abklärungen zu möglichen Ursachen eingeleitet und Massnahmen ergriffen werden.
Dank der Daten kann zudem beurteilt werden, ob bereits getroffene Massnahmen wirken, oder ob zusätzliche Massnahmen notwendig sind. Das Ziel ist, die Wirksamkeit von Antibiotika langfristig zu gewährleisten, um die Gesundheit aller zu schützen.
Mehr Informationen auf : www.blv.admin.ch/isabv