Die Kantone Waadt und Freiburg prüfen die Einführung geschützter Ursprungsbezeichnungen (AOP) für ihre Terroir-Produkte aus Schweinefleisch. In einem Schweinezuchtbetrieb wurden Versuche durchgeführt, um nachzuweisen, dass eine Fütterung basierend auf Getreide und Proteinen aus der Region dem Fleisch eine eigene Qualität verleiht, die eine AOP rechtfertigt. Die Studie untersuchte zudem die Auswirkung mehrerer Kreuzungen von Rassen, um die beste Kombination von traditioneller Fütterung mit Futter aus der Region und der Produktion von Qualitätsfleisch auszuwerten.
Die Ergebnisse der von der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften in Zollikofen (HAFL) durchgeführten Studie wurden am 7. Juli 2016 vom waadtländischen Staatsrat Philippe Leuba und der freiburgischen Staatsrätin Marie Garnier, die beide für die Landwirtschaft zuständig sind, in Vallon in der freiburgischen Broye präsentiert. Die Ortswahl ist kein Zufall: Die Broye symbolisiert die Verflechtung zwischen der Agrarproduktion und der Produktion von Fleisch- und Wurstwaren der Kantone Waadt und Freiburg.
Die Studie zeigt, dass sich die Fütterung mit Getreide und Proteinen aus der Region positiv auf die Qualität der Fette auswirkt, insbesondere aufgrund eines gesünderen Verhältnisses zwischen Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren. Zudem zeigten die Versuche auch die hervorragende Qualität der Züchtung von Schweizer Rassen, namentlich bei der Fleischqualität. Mit wissenschaftlichen Tests zur Inwertsetzung des Boutefas und anschliessend des Jambon de la Borne konnte nachgewiesen werden, dass das Endprodukt geschmacklich von hervorragender Qualität ist. Diese Ergebnisse sind erfreulich, denn in einem liberalisierten Agrarmarkt kann dank dem Hinweis auf den typischen Charakter und die Herkunft eines Produkts für die ganze Branche eine bessere Wertschöpfung erreicht werden, insbesondere mit der geschützten Ursprungsbezeichnung (AOP).
Die Präsentation dieser Ergebnisse ist ein weiterer Schritt hin zur Anerkennung von traditionellen Produkten. Sie werden den waadtländischen und freiburgischen Schweinefleisch-Branchen zur Verfügung gestellt, die sie für zukünftige Projekte nutzen können, zum Beispiel den Erhalt der AOP für Fleisch- und Wurstwaren wie den Jambon de la Borne oder den Boutefas.
Die beiden Regierungsmitglieder rufen die waadtländischen und freiburgischen Produzenten dazu auf, zusammenzuarbeiten, um die offizielle Anerkennung des Ursprungs ihrer Produkte zu erhalten und damit einen Mehrwert zu schaffen.
Ein Schritt in Richtung waadtländisch-freiburgische AOP-Fleischwaren
Die Kantone Waadt und Freiburg prüfen die Einführung geschützter Ursprungsbezeichnungen für ihre Terroir-Produkte aus Schweinefleisch. Eine Studie hat ergeben, dass eine Fütterung mit Getreide und Proteinen aus der Region dem Fleisch eine eigene Qualität verleiht, die eine AOP rechtfertigen könnte. Diese Ergebnisse, die am 7. Juli 2016 von den für die Landwirtschaft zuständigen Staatsräten der Kantone Waadt und Freiburg vorgestellt wurden, stehen nun der waadtländischen und freiburgischen Schweinfleisch-Branche zur Verfügung, um eine offizielle Anerkennung des Mehrwerts ihrer Fleisch- und Wurstwarenherstellung zu erhalten.
Veröffentlicht am 07. Juli 2016 - 11h00
Herausgegeben von Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft
Letzte Änderung: 07.07.2016 - 11h00