Anfangs der 80er-Jahre wurden in der Region Intyamon erstmals Hirsche beobachtet. Heute hat sich im ganzen Kanton eine Population angesiedelt, insbesondere im Gebiet der Voralpen, namentlich im Intyamon, im Jauntal und in der Region des Jagdbanngebiets Hochmatt.
Diese Hirschpopulation bewegt sich auf dem Grenzgebiet zwischen Nachbarkantonen. Dies wurde im Rahmen des interkantonalen Rothirschprojekts FR-BE-VD, das vom Kanton unterstützt wurde, bestätigt. Im Rahmen dieses Projekts wurden zwischen 2009 und 2012 acht Hirsche mit einem Halsbandsender ausgestattet. Ein Grossteil dieser Population wandert in unseren Kanton auf der Suche nach Wintereinständen, insbesondere in die Region Intyamon.
Die Verteilung der Rudel hat sich im Sommer und im Winter stark ausgebreitet. Im Winter 2012-2013 hat sich das vom Hirsch besiedelte Gebiet gegenüber dem Winter 2009 verdoppelt. Die Hirschpopulation selbst hat sich nicht verdoppelt, aber die Tiere haben ein doppelt so grosses Gebiet wie 2009 besiedelt.
Der Hirsch kann zwei Arten von Schäden verursachen: Schälschäden (Hirsche nagen die Rinde von Stämmen mit einem Durchmesser von 5 bis 25 cm ab) und Verbissschäden (das Wild frist Triebe von Jungen Bäumen von weniger als 2 m Höhe). Bedeutende Schäden aufgrund von Hirschen sind erstmals nach dem harten Winter von 1999 aufgetreten. Während den letzten beiden Wintern sind die Schäden in gewissen Wäldern des Greyerzbezirks stark angestiegen. Hirschschäden können die natürliche Verjüngung und somit die Waldfunktion gefährden, und dies trotz der Pflegeeingriffe der Waldeigentümer. Die von den Eigentümern ergriffenen Massnahmen bestehen in der Verbesserung der Waldränder und der Schaffung von Lichtungen sowie weiteren Massnahmen zur Verbesserung des Lebensraums.
Die Änderungen betreffend die Hirschjagd in der dreijährlichen Verordnung über die Ausübung der Jagd 2012-2014 waren ein Erfolg. Mit insgesamt 40 während der letzten Jagdsaison erlegten Hirschen wurde die festgelegte Quote erreicht. Für die Zukunft erarbeitet die Arbeitsgruppe Wald-Hirsch eine Strategie zur Verringerung der Schäden, insbesondere in wildschadenanfälligen Wäldern. Diese Strategie basiert nicht nur auf der Erhöhung der Abschusszahl, sondern auch auf der Schaffung neuer Ruhezonen, die gegenwärtig diskutiert werden.
Für die kommende Jagdsaison wurde die Quote auf 60 Hirsche festgelegt. Angesichts der bedeutenden Schäden, die im Jauntal verzeichnet wurden, ist vorgesehen, dort Ende Oktober 2013 eine Spezialjagd durchzuführen.