Die Unterstützung des Staates für die Erhaltung einer qualitativ hoch stehenden Alpkäseproduktion im Rahmen des Programms zur Stützung der Wirtschaft 2009 kam genau im richtigen Moment, sowohl für die Produktionsstätten als auch für den Keller der "Coopérative des caves d'alpages de la Tzintre". Diese Bilanz zog die für die Landwirtschaft zuständige Staatsrätin, Marie Garnier, am Montag, 5. Mai, bei einer Medienkonferenz im Chalet des Planeys im Vallée du Gros Mont.
Die Arbeiten in den Alphütten ermöglichten einerseits, die Anforderungen der Gesetzgebung über die hygienische Milchverarbeitung in Sömmerungsbetrieben zu erfüllen, die gewisse Vorschriften für Verarbeitungs- und Lagerräume festlegt, insbesondere für Bodenbeläge, Wände, Decken, Türen und Fenster. Diese Elemente sind in einwandfreiem Zustand zu halten und müssen leicht zu reinigen und erforderlichenfalls zu desinfizieren sein. Andererseits muss das Wasser zur Herstellung von Lebensmitteln einwandfrei sein und den Anforderungen an Trinkwasser entsprechen. Die Wasseranlagen an 54 Standorten konnten verbessert werden, von Fall zu Fall in unterschiedlichstem Umfang. In einigen Fällen musste die ganze Installation erneuert werden, d. h. die Fassung, die Leitungen, das Reservoir und das Innere der Alphütte.
Die Anwendung der Normen der Lebensmittelverordnungen des Bundes liess die Befürchtung aufkommen, dass die Käseproduktion auf den Freiburger Alpen stark zurückgehen könnte. Da diese Anpassung an die Normen mit einer Spezialhilfe vonseiten der öffentlichen Hand kombiniert wurde, ging die Anzahl Käsereien nicht zurück. Zwar haben zwei bis drei Bewirtschafter, unabhängig von den Anforderungen an die Hygiene, ihre Produktion eingestellt, sie wurden jedoch durch drei neue ersetzt, sodass die Gesamtzahl der Produktionsstätten gleich geblieben ist.
Das zweite Projekt, das staatliche Unterstützung erhielt, ist der neue zentralisierte Reifungskeller der "Coopérative de la Tzintre" in Charmey. In dieser Kooperative sind fast alle Alpkäseproduzenten zusammengeschlossen, die Gruyère AOC oder Vacherin fribourgeois AOC herstellen, also rund dreissig Produzenten. Die Baukosten zulasten der Kooperative betrugen rund 4 Millionen Franken. Der Kanton hat eine Hilfe von 780'000 Franken im Rahmen des Programms zur Stützung der Wirtschaft gewährt. Dazu kommen 847'000 Franken an ordentlichen Beiträgen. Diese Hilfe wird dazu beitragen, den Fortbestand der "Coopérative de la Tzintre" zu sichern, die nun über Anlagen verfügt, die den Anforderungen in der Käsebranche entsprechen, einer Branche, die einem starken Preisdruck beim Endprodukt ausgesetzt ist.
Insgesamt hat der Staat fast 1,5 Millionen Franken in die Massnahme Nr. 24 zur Revitalisierung der Alpwirtschaft investiert. Dieser Betrag ist im Juni 2009 genehmigt worden im Rahmen des Dekrets über den kantonalen Plan zur Stützung der Wirtschaft und zur Krisenbewältigung.