Nach der hohen Beteiligung an der Online-Umfrage (400 Antworten innerhalb eines Monats) und der grossen Teilnahme an der Eröffnungsveranstaltung vom 12. März (120 Personen) wurden im vergangenen April in Arbeitsgruppen zu drei Themenbereichen gemeinsame Zielsetzungen formuliert. Jede Arbeitsgruppe umfasste rund 30 Teilnehmer, die ihre Visionen für den Freiburger Wald einbrachten und diskutierten.
Die Arbeitsgruppe " Waldbiodiversität " fordert mehr, das heisst noch mehr Natur im Wald, in der Form von Totholz, Höhlenbäumen und speziellen Lebensräumen für prioritäre Arten, für die der Kanton eine besondere Verantwortung trägt. Die Kernfrage ist hierbei, wer diese Massnahmen bezahlen soll?
Für die Arbeitsgruppe " Waldwirtschaft " ist die finanzielle Unterstützung der Waldeigentümer ein wichtiges Anliegen, da ihre wirtschaftliche Lage schwierig ist. Unsere Gesellschaft stellt zahlreiche Anforderungen an den Wald, ist jedoch sehr zurückhaltend bei deren Finanzierung. Daher geht der finanzielle Aufwand für die Sicherstellung der öffentlichen Waldleistungen zunächst zu Lasten der Waldeigentümer. Diese versuchen, die entsprechenden Kosten in erster Linie mit den Holzverkäufen zu decken; erst an zweiter Stelle stehen die öffentlichen Beiträge. Die zusammenfassende Fragestellung lautet somit wie folgt: Wie können die Erträge aus den Holzverkäufen erhöht, die Kosten der Bewirtschaftung gesenkt, oder die öffentlichen Beiträge erhöht werden ?
Für die Arbeitsgruppe " Erholungsfunktion " war es wichtig, dass der Wald als naturnaher Lebensraum möglichst frei zugänglich bleibt. Kernaussagen der Diskussionen waren " Informieren vor Verbieten " sowie " Kanalisieren ", indem die Waldbesucher gut unterhaltene Waldwege benutzen können. Weiter wurde festgehalten, dass der Wald als naturnaher Lebensraum zu erhalten ist und dass Infrastrukturen und Bauten die Ausnahme bilden sollen.
Viele Fragen sind noch offen, und die verschiedenen interessanten Absichtserklärungen werden nun im Mai in den regionalen Arbeitsgruppen vertieft behandelt (regionale Arbeitsgruppen See, Mittelland, Voralpen). Das Ziel ist, konsensfähige Lösungsansätze für die verschiedenen Interessenkonflikte zu erarbeiten und anschliessend Massnahmen vorzuschlagen, die in den verschiedenen Regionen umgesetzt werden können.
Dokumentation
Die Resultate der thematischen Arbeitsgruppen können eingesehen werden unter www.pdff.ch