Die Äsche ist sowohl in unseren Flüssen wie auch im übrigen Europa gefährdet. Dieser Süsswasserfisch ist ein guter Indikator für ökologisch intakte Flüsse. Grosse Bestände, die sich natürlich fortpflanzen können, sind nur wenige vorhanden, da die Äsche auf eine lockere Kiessohle und damit auf einen funktionierenden Geschiebehaushalt im Fluss angewiesen ist. Die Geschiebeverhältnisse in vielen Gewässern sind jedoch massiv gestört, so auch in der Saane unterhalb des Stauwehrs der Magerau. Das Stauwehr verlangsamt die Strömung und der Kies setzt sich im Pérolles-See ab. So fehlt dem Lebensraum Fluss dieses wertvolle Material, das für die Fortpflanzung der Äsche und zahlreicher weiterer Arten, wie z.B. der Forelle, unabdingbar ist. Im März oder April nutzt die Äsche diesen Kies mit einer bestimmten Korngrösse als Laichplatz. Nach einer Brutdauer von drei bis vier Wochen im Kies, schlüpfen die jungen Äschen und begeben sich in den Schutz entlang der vielfältigen Flussufer.
Nach dem Hochwasser von 2005 gelangte eine grosse Menge Material ins Flussbett der Saane unterhalb der Magerau. Seither hat sich ein guter Äschenbestand etablieren können. Dieses Material wurde jedoch allmählich flussabwärts weggeschwemmt und es blieb teilweise nur die leere Molasse zurück, die kein geeigneter Lebensraum für die aquatische Fauna im Allgemeinen darstellt.
Um einer Verschlechterung des Lebensraums entgegenzuwirken, wird das Amt für Wald, Wild und Fischerei in Zusammenarbeit mit dem Freiburgischen Verband der Fischereivereine 100 m3 Kies im Fluss versenken, um eine natürliche Reproduktion der Äsche zu begünstigen und den Fortbestand dieser Population in diesem Abschnitt der Saane sicherzustellen. Das Material muss mobil sein und die Korngrösse muss für die Fortpflanzung der Äsche geeignet sein. Der Kies wird in Haufen von unterschiedlicher Grösse im Fluss deponiert und im Laufe der Zeit wird er sich durch die Strömung verteilen. Der ins Wasser gelassene Kies trägt dazu bei, das fehlende Geschiebe unterhalb des Stauwehrs zu kompensieren.
Es handelt sich nicht um eine endgültige Lösung und das Vorgehen wird wiederholt werden müssen, zumal das Stauwehr den Kies oberhalb des Flussabschnitts blockiert. Aufgrund der Anwesenheit der Äsche kommt dem Kanton die Verantwortung zu, diese zu erhalten. Diese Aktion ist daher nötig.