Im Anschluss an das partizipative Projekt zu den Libellen im Kanton, welches das Naturhistorische Museum im vergangenen Jahr lanciert hat, hat die Freiburger Entomologische Gesellschaft beschlossen, ihre Suche nach Libellen im Jahr 2020 weiterzuführen. Da ahnte das kleine Team von Entomologen noch nichts von seinem Glück. Unterwegs in einem Moos in der Nähe der Berra, identifizierten die Insektenkundler eine erwachsene Mosaikjungfer. Mit der fachmännischen Hilfe des Biologen Arnaud Vallat konnte diese als Hochmoor-Mosaikjungfer bestimmt werden.
Die Hochmoor-Mosaikjungfer zählt zu den seltensten Libellenarten der Schweiz, da sie hohe Ansprüche an ihren Lebensraum hat. Sie mag hoch gelegene Torfmoore, also Hochmoore, die hauptsächlich aus Torfmoosen bestehen, die auf nährstoffarmen Böden wachsen. Die Torfmoose speichern Wasser und sehen aus wie grosse Schwämme. Diese Hochmoore bewahren viele Schätze wie die Blumenbinse und den Hochmoor-Perlmuttfalter: eine Pflanze und ein Schmetterling, die das Team am gleichen Tag ebenfalls beobachtet hat.
Es ist wahrscheinlich, dass die Hochmoor-Mosaikjungfer im Kanton schon immer vorgekommen ist. Das zeigt, dass unser Wissen über Insekten begrenzt ist. Diese Entdeckung ist wie ein kleiner positiver Tropfen in dem Ozean schlechter Nachrichten, die es heutzutage zur Biodiversität gibt.