Manche Besucherinnen und Besucher des Naturhistorischen Museums Freiburg (NHMF) haben sich in den letzten Wochen gewundert, warum sie im hinteren Teil der Dauerausstellung plötzlich vor verschlossenen Türen standen. Tatsächlich wurden die Säle der wirbellosen Tiere, der Vögel sowie der Fische, Reptilien und Amphibien im Sommer definitiv für das Publikum geschlossen. Der Grund ist einfach: Das Museum braucht den Platz, um hier in den kommenden Jahren einen Teil seiner wissenschaftlichen Sammlung unterzubringen.
Die Sammlung befand sich bisher im alten Zeughaus an der Zeughausstrasse, das demnächst renoviert und aufgestockt wird, um ab 2028 das neue Museum zu beherbergen. Die Bauarbeiten beginnen noch in diesem Jahr; bis dahin muss das Gebäude komplett leer sein.
Darum wird beim NHMF seit dem Sommer fleissig gezügelt: Ein Grossteil der insgesamt 260 000 Objekte, die sich in der Museumssammlung befinden, wurde bereits verpackt und aus dem alten Zeughaus weggebracht, darunter die gesamten geowissenschaftlichen, botanischen und mykologischen Sammlungen sowie ein Teil der zoologischen Sammlung. Die sensiblen Objekte, die eine stabile Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit brauchen (Herbarien und Tierpräparate) kommen ins Museum, der Rest in ein externes Lager.
Damit weder beim Transport noch bei der Lagerung Schäden an den Objekten entstehen, muss das für den Umzug verantwortliche Team äusserst sorgfältig vorgehen. Dies ist etwa bei den feingliedrigen Insekten in ihren Kästen eine echte Herausforderung. Grössere und unförmige Tierpräparate wiederum müssen möglichst kompakt und gut fixiert in SBB-Palettenrahmen verpackt werden.
Seit Mitte Juli wurden bereits 230 Paletten gezügelt, 80 davon ins Museum und 150 ins externe Lager. Ungefähr 80 Paletten werden in den nächsten Wochen insgesamt noch folgen. Erst wenn das alte Zeughaus vollständig geräumt ist, können die Umbauarbeiten für das künftige Museum beginnen. Die Sammlung wird derweil in den kommenden Jahren sowohl im Museum als auch im externen Lager laufend überwacht und kontrolliert, damit die Objekte keinen Schaden nehmen, etwa durch Schadinsekten oder Feuchtigkeit.
Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis beim Besuch der reduzierten Dauerausstellung und laden Sie ein, einen Blick durch die Glastür zu werfen, welche die geschlossenen Säle abtrennt und so einen Eindruck von der Arbeit hinter den Kulissen zu gewinnen!