Was hat unser Panzernashorn nicht schon alles erlebt, seit das Museum es 1888 einem englischen Naturforscher abgekauft hat: einen Umzug im Jahr 1897, eine erste Restaurierung 1975, den Diebstahl seines Horns 1990, eine zweite Restaurierung 2016 und schliesslich den grossen Auftritt in der nach ihm benannten Sonderausstellung «Rhinostar».
In einer bunten Zirkusatmosphäre konnten Klein und Gross historische Anekdoten rund um das Nashorn entdecken, die indische Kunst mit ihrem Bollywood-Flair kennenlernen und natürlich das frisch restaurierte Nashornpräparat mitsamt seinem neuen Horn aus Kunstharz bewundern.
Der historische Wert dieses Objekts ist unbestritten. Als eine von fünf noch lebenden Nashornarten ist das Indische Panzernashorn stark von Wilderern bedroht und wäre zu Beginn des 20. Jahrhunderts beinahe ausgestorben. Dank grosser Bemühungen zur Erhaltung der Art ist der Bestand heute zum Glück wieder stabiler. Dennoch bleiben präparierte Tiere wie das des NHMF wichtige Zeitzeugen. So erzählt unser Nashorn davon, wie Naturforscher Ende des 19. Jahrhunderts wilde Tiere wahrgenommen haben, welche Präparationsmethoden damals üblich waren und wie die koloniale Vergangenheit Indiens ausgesehen hat. Neue wissenschaftliche Methoden, speziell im Bereich der Genetik, machen Naturhistorische Museen mit ihren Sammlungen mehr denn je zu wichtigen Hütern dieser Zeugen der Vergangenheit.