Die Besucherinnen und Besucher sollen bei uns die Vielfalt, die Geschichte und die Schönheit der Natur entdecken. Das Museum versteht sich als Bindeglied zwischen der Wissenschaft und dem breiten Publikum: Wissen zu teilen, ist eine seiner wichtigsten Aufgaben.
Noch heute helfen lebende Tiere in der Dauerausstellung, für die Natur zu sensibilisieren. So begeistern Störe, Axolotl, Geckos, Süsswasser- und Meeresfische Klein und Gross und ermöglichen es, hautnah die Biologie von Tieren kennenzulernen, die sich in unseren Breitengraden sonst kaum beobachten lassen. Doch das Halten von Tieren in Gefangenschaft wird heutzutage zunehmend in Frage gestellt. Werden in wissenschaftlich geführten Zoos oder Aquarien Tiere gehalten, so ist dies unerlässlich, um stark bedrohte Arten zu erhalten und sie eventuell gar wieder in die Natur zurückzuführen. Dies ist jedoch nicht Aufgabe eines Museums: Hier haben die lebenden Tiere eine Sensibilisierungsfunktion, und diese Rolle erfüllen unsere zahlreichen Sammlungsobjekte und unsere Kulturvermittlung zur Genüge.
Die Direktion des NHMF hat deshalb entschieden, Tiere nach deren Tod nicht mehr zu ersetzen. Dies ist bei den Zwergmäusen im Saal zur Tierwelt der Region und bei den Bienen im Saal der Insekten bereits der Fall. Natürlich werden im Rahmen von Sonderausstellungen weiterhin von Zeit zu Zeit lebende Tiere im Museum zu sehen sein. Das war etwa der Fall bei den lebenden Larven in der Ausstellung «Libellen», und es gilt auch für die jährliche Küken-Ausstellung, die in erster Linie den kleinsten Besucherinnen und Besuchern einen fröhlichen Einstieg in die Museumswelt bieten will. In einer Zeit, in der es um die Biodiversität schlecht bestellt ist, möchte das NHMF vermehrt eine neue Botschaft des Respekts gegenüber der Natur vermitteln: Von ihrem Rundgang durch die Dauerausstellungen sollen die Besucherinnen und Besucher die Überzeugung mitnehmen, dass Tiere, so schön sie auch sein mögen, in freier Wildbahn besser aufgehoben sind als in Gefangenschaft.