Das aktuelle Budget für das Bauvorhaben basiert auf den Berechnungen, die vor fünf Jahren angestellt wurden. Die Ausgaben, die seit dem Baubeginn Anfang letzten Jahres getätigt wurden und eine Kalkulation nach der heute geltenden Berechnungsmethode legen den Schluss nahe, dass das zur Verfügung stehende Budget von insgesamt 86 Millionen Franken (inklusive 7 Millionen für Umzug und vorübergehende Lagerung) für die noch fast drei Jahre dauernden Arbeiten nicht ausreichen wird. Gründe für den Mehraufwand sind namentlich die Tatsache, dass die zu erhaltende historische Bausubstanz in einem schlechteren Zustand ist als erwartet, die allgemeine Teuerung sowie der deutliche Anstieg der Preise für Baumaterial im Gefolge der weltweiten Pandemie. Dieser Befund wird nun in einem externen Projektaudit überprüft, damit der zusätzliche Finanzbedarf, den die verschiedenen Ursachen nach sich ziehen, genau beziffert werden kann.
Das Projekt der KUB ist eines der letzten grossen Immobilienbauprojekte des Staates Freiburg, das vor der Einführung der neuen Regeln für die Organisation von Bauprojekten verabschiedet wurde. Es verfügt deshalb namentlich über Reserven, die für ein solches historisches Gebäude weit unter den Standards gemäss Schweizerischem Ingenieur- und Architektenverein (SIA) liegen. Zudem wurde das Budget nicht auf der Basis von Offerten erstellt.
Nach der neuen Methode werden die nötigen Kredite erst zu dem Zeitpunkt berechnet, in dem mindestens 70 Prozent aller Offerten vorliegen. Diese neue Berechnungsmethode kann zu deutlich höheren Beträgen führen als die alte Methode, namentlich bei historischen Gebäuden mit schlechter Bausubstanz. Wie hoch der Zusatzkredit ausfällt, der vor dem Sommer beantragt wird, wird sich nach Abschluss des externen Projektaudits beziffern lassen. Der Antrag für den Kredit sollte dem Grossen Rat im Juni unterbreitet werden können.
Die Direktion für Raumentwicklung, Infrastruktur, Mobilität und Umwelt (RIMU) hat den Staatsrat, das Finanzinspektorat sowie die Finanz- und Geschäftsprüfungskommission (FGK) des Grossen Rates in den letzten Tagen über seinen Befund und das geplante Vorgehen informiert. Die Bauarbeiten für die neue KUB können ungeachtet dieser Umstände wie geplant fortgesetzt werden.