Vor etwas mehr als 30 Jahren wurde das Pilotlabor für industrielle Chemie geplant und 1995 in Betrieb genommen. Mit seiner Ausstattung ist dieses Labor in der Schweizer Hochschullandschaft einzigartig. Seither haben die Ausbildungs- und Forschungsaktivitäten sehr stark zugenommen. Neben dem Bachelor-Studiengang bietet die HTA-FR im Verbund mit der HES-SO auch eine Master-Vertiefung in chemischer Verfahrensentwicklung und Produktion an. Die Anzahl der Studierenden (Bachelor und Master) hat sich in diesem Zeitraum mehr als verdreifacht. Ebenfalls vervielfacht haben sich die Forschungsprojekte, welche grossmehrheitlich zusammen mit Wirtschaftspartnern bearbeitet werden. 2021 belief sich das Volumen der Forschungsaktivitäten auf 3 Millionen Franken, wovon 1.3 Millionen auf öffentliche Drittmittel, bzw. eine Million auf privatwirtschaftliche Drittmittel entfallen. Dies entspricht mehr als siebzig Projekten, aus denen ca. 15 Publikationen hervorgingen.
Während die technischen Gerätschaften periodisch aufdatiert werden konnten, wurde seit dem Bau des Laboratoriums keine nennenswerten Anpassungen der Grundinfrastruktur vorgenommen. Insbesondere bei der Ventilation des Gebäudes drängen sich deshalb aus Gründen der Arbeitshygiene und der Arbeitssicherheit Neuerungen und Kapazitätsanpassungen auf. Ebenfalls müssen die Kapazitäten für die Lagerung von Ausgangs-, Zwischen- und Endprodukten erhöht werden.
Dieses technische komplexe Projekt für die Sanierung und den Ausbau des Labors wurde einer mehrjährigen Planungsarbeit vom kantonalen Hochbauamt (HBA) vorbereitet. Die Bauarbeiten werden etwa 12 Monate dauern, so dass die Installationen Anfang 2023 wieder in Betrieb genommen werden können. Permanente Absprachen zwischen dem HBA, dem technischen Dienst der Universität Freiburg und den Nutzern der HTA-FR werden dafür sorgen, dass die Beeinträchtigungen durch die Bauarbeiten so gering wie möglich bleiben.
Der Kanton Freiburg sichert mit dieser Investition die Zukunftsfähigkeit seiner Infrastruktur für Lehre und Forschung im Bereich der industriellen Chemie. Ohne sichere und ökonomisch wettbewerbsfähige Verfahren sind beispielsweise weder die Herstellung von pharmazeutischen Wirkstoffen noch die Bereitstellung von nachhaltigen Energiespeichern denkbar.
Die Pharma- und Chemieindustrie trägt im Kanton bereits heute einiges zur Wertschöpfung bei. Mit der Sanierung und dem Ausbau des Pilotlabors an der HTA-FR steigert der Kanton Freiburg seine Standortaktivität für Chemie- und Life-Science-Unternehmen weiter.
Notiz an die Redaktionen:
Sie werden zu einem späteren Zeitpunkt die Möglichkeit haben, die Baustelle zu besichtigen. Einladung folgt.