Das Baubewilligungsgesuch hat den Umbau des ehemaligen Zeughauses zum Gegenstand. Das Resultat des Projekts wird eine moderne Infrastruktur sein, die einen seit Jahrzehnten von den Behörden anerkannten Bedarf befriedigt und es dem MHNF ermöglichen wird, seine wichtigen Aufgaben in den Bereichen Forschung, Erhaltung und Aufwertung des Naturerbes zu erfüllen und auf kantonaler und nationaler Ebene attraktiv zu bleiben, indem es ein hochwertiges Museumserlebnis und ein innovatives Aktivitätenprogramm anbietet.
Mit der Veröffentlichung des Baubewilligungsgesuchs läuft eine Frist von 30 Tagen für Einsprachen. In der Folge werden die Kosten für das Bauwerk, über das das Volk 2023 abstimmen wird, durch die Ausschreibung von über 70 % der Bauaufträge konsolidiert werden. Die Eröffnung des Museums ist für 2028 geplant.
Nachhaltiges Bauen
In Übereinstimmung mit der neuen Immobilienstrategie des Staats Freiburg legen das Hochbauamt und die RIMU bei diesem Projekt besonderen Wert auf den Einsatz von lokalen, erneuerbaren, ökologischen und wiederverwertbaren Baumaterialien mit einem geringen Anteil an grauer Energie. Entsprechend wird für das Tragwerk des Erweiterungsprojekts und die Innenausstattung Freiburger Holz zum Einsatz kommen. Die Lieferung des Holzes wird direkt durch den Staat Freiburg erfolgen, der als Waldbesitzer über die nötigen Ressourcen verfügt.
Das zukünftige Museum
Grundlage für das zukünftige MHNF ist das Projekt M13 des Freiburger Büros Zamparo Architectes, das den 2018 durchgeführten internationalen Architekturwettbewerb gewonnen hat. Das Gebäude im Quartier Les Arsenaux, das derzeit eine dynamische Entwicklung kennt, wird aufgestockt werden. So bleibt Platz, um einen begrünten Stadtpark zu schaffen, der die urbane Biodiversität fördert. Die neue Infrastruktur wird es dem MHNF ermöglichen, den Erwartungen an ein Museum des 21. Jahrhunderts durch neue Ausstellungsflächen von über 2000 m2, die mit den neusten Innovationen im Bereich der Szenografie ausgestattet sind, gerecht zu werden. Im Mittelpunkt werden die Vorzeigeobjekte der Sammlung und Ausstellungsthemen, die mit den grossen Phänomenen und Innovationen der Natur verbunden sind, stehen. Für die Sonderausstellungen sind modulierbare Räume vorgesehen. Ein grosszügiges Foyer wird den Empfangsbereich bilden und Zugang zu einer Cafeteria, einem Museumsshop, einer Garderobe, einer grossen Terrasse, einem Mehrzweckraum und einem Workshop für Kulturvermittlung geben. Das Museum wird zudem über einen Raum zum Studium der Sammlungen verfügen.
Naturhistorisches Museum
Das MHNF wurde 1824 gegründet und ist eine der vier kulturellen Institutionen des Staats Freiburg. Es wurde 1826 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und befindet sich seit 1897 im Gebäude der ehemaligen Eisenbahnwagonfabrik auf der Pérolles-Ebene. Das Team des MHNF besteht aus 25 festangestellten Mitarbeitenden, die sich 9,7 Vollzeitstellen teilen, sowie rund 15 Hilfskräften und externen Auftragnehmenden. Das Museum ist an 362 Tagen im Jahr geöffnet und sehr beliebt: Es empfängt jedes Jahr durchschnittlich 65 000 Besucherinnen und Besucher, richtet sich an ein breites Publikum und wird sehr oft von Schulen, Gruppen, Familien und Forschenden besucht. Neben seinem Auftrag, für die sichere Aufbewahrung, den Unterhalt, die Aufwertung und die Erweiterung seiner Sammlungen zu sorgen, zeigt das Museum eine Dauerausstellung und führt jedes Jahr mehrere Sonderausstellungen durch. Damit soll die Öffentlichkeit für die Vielfalt des Naturerbes und für aktuelle Themen wie die Entwicklung des Lebens und die Biodiversität sensibilisiert werden.