Beim Besuch der Ausstellung haben mehrere Lehrpersonen das Bedürfnis und den Wunsch geäussert, das Thema Rassismus in seiner heutigen Erscheinungsform sowie seine Funktionsweise und seine Geschichte zu vertiefen. Der Bericht der Rassismusberatungsstellen (2021) zeigt, dass die Meldungen von rassistischen Vorfällen an den Schulen zunehmen. Die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) hat ausserdem eine Studie in Auftrag gegeben, in der Lehrmittel auf ihre Darstellung von Vielfalt und die Reproduktion bestimmter Stereotype in Bezug auf Herkunft, Hautfarbe oder Religion untersucht werden. Der Zeitpunkt ist deshalb günstig für eine stärkere und dauerhafte Sensibilisierung der Freiburger Akteure in Bildung und Erziehung (Lehrpersonen, Personal von Kitas und ausserschulischen Betreuungseinrichtungen, soziokulturelle Animatorinnen und Animatoren, Eltern usw.).
Eine Konferenz als Startpunkt
Lanciert wird diese 12. Ausgabe der Woche gegen Rassismus am Montag, 20. März, um 18 Uhr, im Equilibre, mit der Konferenz «Rassismus und Bildung – Zusammenhänge und Auswirkungen». Fuat Köçer, Schulleiter im Kanton Bern, und Patricia Kafwamba Oguey, Physiotherapeutin und Therapeutin für körperzentrierte Psychotherapie, werden das Publikum dazu einladen, sich auf ein Experiment einzulassen und folgende Fragen zu reflektieren: Wie zeigt sich Rassismus? Wie wird er verinnerlicht? Wie wirkt er sich auf Schüler/-innen und Kinder aus? Wie macht er sich im Körper der Betroffenen bemerkbar? Welche Emotionen ruft er hervor? Wie können wir handeln?
Anmeldung unter folgendem Link.
Ein Netzwerk an Partnerschaften
Die Mitwirkung verschiedener Institutionen an der Rassismusbekämpfung ist grundlegend, wenn wir eine nachhaltige Wirkung erzielen wollen:
- Vom 27. Februar bis am 24. März wird das interkantonale Gymnasium Broye die Ausstellung «Wir und die Andern – vom Vorurteil zum Rassismus» zeigen. Einwohner/-innen des Pflegeheims Broye werden die Ausstellung ebenfalls besichtigen.
- Die interkulturelle Bibliothek LivrEchange empfängt am Mittwoch, 22. März, um 15.30 Uhr, Info-Rassismus, damit die Fachstelle ihr Angebot vorstellen kann. Zudem werden die Besucher/-innen der Bibliothek Gelegenheit haben, an der mehrsprachigen Animation – Bibliobabel – zum Thema Rassismus teilzunehmen.
- Die Hochschule für Soziale Arbeit Freiburg HSA-FR führt am Donnerstag, 23. März, um 18 Uhr, in den Räumlichkeiten von MEMO, erneut eine «Human Library» durch.
- Zum ersten Mal haben die IMR und MEMO – Bibliothek und Ludothek der Stadt Freiburg – eine Zusammenarbeit aufgegleist. MEMO organisiert am Freitag, 24. März, um 18 Uhr, eine Comic-Vernissage zu ihrem Wettbewerb «Eine Welt ohne Rassismus» und am Sonntag, 26. März, um 14 Uhr, den Workshop «Noircir Wikipedia» (auf Französisch) im Rahmen der Veranstaltungsreihe Biblioweekend.
Workshops für (angehende) Lehrpersonen
Am 22. März werden im Rahmen der Weiterbildungsangebots der PH Freiburg für französischsprachige Lehrpersonen zwei Workshops stattfinden. Der erste richtet sich an Lehrpersonen der Stufen 1-8h und läuft unter dem Titel «Gemeinsam für eine rassismuskritische Bildung. Haltungen und Lehrmittel im Fokus». Die Lehrpersonen der Stufen 9-11H werden sich dem Thema «Kolonialismus in Freiburg. Die Website von local.ch im Unterricht» widmen. Wie können wir die Schweizer, sprich Freiburger Kolonialgeschichte behandeln? Welchen Herausforderungen begegnen wir? Welchen Beitrag kann eine Website leisten, um dieses Thema in den Unterricht einzubinden?
In Anlehnung an diesen ersten Weiterbildungsmoment wird der Verein Mozaïk im Rahmen der zweisprachigen Ausbildung einen Workshop für Studierende der PH anbieten. Im Verlauf des Herbsts 2023 sind Workshops für die deutschsprachigen Lehrpersonen geplant.