An die hundert Beteiligte von "Gemeinsam in der Gemeinde"-Projekten - Vernetzer/-innen+, Koordinatoren, Kommissionsmitglieder, Mitglieder der Gemeindeverwaltung - treffen sich diesen Samstag, 1. Februar, in Bulle zur 2. Austauschveranstaltung "Gemeinsam in der Gemeinde". Eine Gelegenheit für den ausführlichen Austausch von Erfahrungen, Wissen und Gedanken.
Der Austausch stellt denn auch das dynamische Herzstück des gesamten "Gemeinsam in der Gemeinde"-Projekts dar, mit dem die Bürgerbeteiligung verbessert werden soll, um auf Gemeindeebene konkrete Verbesserungen der Lebensqualität und des Zusammenlebens zu erreichen. Im Alltag sind vor allem die Vernetzer/-innen+ - einfache, freiwillige Einwohner/-innen mit entsprechender Ausbildung - in Kontakt mit der Bevölkerung, indem sie gleichzeitig als Animatoren, Ideengeber, Mediatoren, Multiplikatoren und Netzwerker fungieren. Sie pflegen anschliessend den Austausch im Team der Vernetzer/-innen+, das unter der Leitung einer Koordinatorin oder eines Koordinators steht, und mit den Gemeindebehörden (insbesondere über die "Gemeinsam in der Gemeinde"-Kommission).
Website mit allen Informationen
Die Fachhochschule Freiburg für Soziale Arbeit (FHF-SA), die das Projekt "Gemeinsam in der Gemeinde" von Beginn an begleitete, hat die Website www.gemeinsam-in-der-gemeinde.ch entwickelt, die soeben aufgeschaltet wurde. Die Seite ermöglicht die Weiterführung des Austausches auf elektronischem Weg und funktioniert als Plattform für den Austausch von Informationen, Vorschlägen, bewährten Methoden, Wissen und Veranstaltungen. Gemeinden, die sich für eine Teilnahme am Projekt "Gemeinsam in der Gemeinde" interessieren, finden auf der Website den kompletten Leitfaden. Dieser besteht aus Merkblättern, die alle Etappen der Projektumsetzung beschreiben.
Beispiel Roubaix
Die Veranstaltung von Samstag bietet auch die Gelegenheit, ein Projekt kennenzulernen, das jenseits unserer Landesgrenzen entwickelt wurde: das Projekt der Vereinigung "Servir", die seit 1992 in der Stadt Roubaix tätig ist. Roubaix ist eine Stadt in Nordfrankreich, am Rand von Lille, deren Profil sich stark von dem der Freiburger Gemeinden unterscheidet: sie hat ungefähr 100'000 Einwohner/-innen, 70 % der Bevölkerung stammen aus dem Ausland (104 verschiedene Nationalitäten), 30 % Arbeitslosigkeit (46 % bei den unter 24-Jährigen), 45 % der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. In diesem Kontext entwickelt die Vereinigung "Servir" zahlreiche Projekte zur Stärkung der sozialen Beziehungen und des Zusammenlebens (Würdigung der Erinnerungen von alteingesessenen Quartierbewohnern, Aufwertung von Parks und Gärten, Solidaritätsaktionen, Kampf gegen Diskriminierungen). Sie bietet aber auch Hilfeleistungen bei grundlegenden Bedürfnissen an, wie die Unterstützung bei administrativen Belangen, juristische Beratung, Begleitung bei der Stellensuche, soziale Mediation und Lebensmittelhilfe.