Erster Akt der Zusammenarbeit zwischen den Kantonen Freiburg, Neuenburg und Jura bei der Grundausbildung der Polizeiaspirantinnen und -aspiranten: Am Freitag, 24. Januar, haben die 25 Aspirantinnen und Aspiranten der Polizeiaspirantenschule der Freiburger Kantonspolizei (PAS) in Granges-Paccot und die 30 Aspirantinnen und Aspiranten der regionalen Polizeiaspirantenschule in Colombier (Ecole régionale d'aspirants de police, ERAP) gemeinsam ihre Dienstwaffe erhalten. Die Zeremonie fand im Zivilschutz-Ausbildungszentrum in Sugiez (FR) statt. Hier, auf halbem Weg zwischen Freiburg und Colombier, werden die Aspirantinnen und Aspiranten Ende dieses Jahres die Prüfungen für den eidgenössischen Fachausweis Polizistin/Polizist ablegen.
Gemäss einer Vereinbarung, die am 31. Oktober 2013 von den für die Polizei zuständigen Staatsräten der drei Kantone unterzeichnet wurde, bezweckt die Zusammenarbeit die Harmonisierung der Aspirantenausbildung durch eine Angleichung der Kursprogramme und die Durchführung verschiedener gemeinsamer Aktivitäten im Verlauf des Ausbildungsgangs. Die Harmonisierung wurde notwendig, weil sich die Grundausbildung der Polizistinnen und Polizisten ständig verändert. Die Annäherung von PAS und ERAP, die beide zwischen 25 und 30 Absolventinnen und Absolventen pro Jahr zählen, erlaubt es, die Mindestanzahl Auszubildender zu erreichen, die für den Erhalt der Ausbildungsqualität notwendig ist, sowie Synergien zu nutzen und bewährte Methoden auszutauschen. Die Annäherung wird durch mehrere Faktoren erleichtert: So nutzen die beiden Schulen dasselbe Instrument zur Beurteilung der Kandidatinnen und Kandidaten der Polizeischule, verwenden dieselben Lehrmittel und haben dasselbe soziokulturelle Umfeld.
Im Lauf des Jahres werden die Polizeiaspirantinnen und -aspiranten der drei Kantone gemeinsam acht Ausbildungskurse und Praxis-Camps besuchen. Zudem werden sechs gemeinsame Anlässe wie ein Triathlon, ein Marschtraining auf der "Voie révolutionnaire" von Le Locle nach Neuenburg und ein Besuch bei der Bundeskriminalpolizei stattfinden. Diese gemeinsamen Aktivitäten werden insgesamt 35 Tage umfassen.
Später könnte die Harmonisierung soweit möglich auch auf spezifischere Aspekte wie den Rekrutierungsprozess ausgedehnt werden. Längerfristig könnte die Nutzung von Synergien auf struktureller, funktioneller oder gar finanzieller Ebene ins Auge gefasst werden.