Am 9. Februar findet im Kanton Freiburg die Volksabstimmung über den Bau eines Polizeigebäudes in Granges-Paccot für 42,5 Millionen Franken statt. Der seit über zehn Jahren pendente Neubau zur Zusammenlegung der Kommandos von Kantonspolizei und Gendarmerie und der zentralen Dienste, die zurzeit auf acht Standorte in der Freiburger Agglomeration verteilt sind, wurde Jahr für Jahr immer dringender. In den betreffenden Diensten ist der Personalbestand in den letzten dreissig Jahren aufgrund der zunehmenden Aufgaben stetig gestiegen.
Das Bauprojekt entspricht der Priorität, die der Staatsrat der Stärkung der öffentlichen Sicherheit und der Kriminalitätsbekämpfung seit zwei Legislaturen einräumt. In diesem Bereich sind die Auswirkungen des starken Bevölkerungswachstums und des gesellschaftlichen Wandels, die der Kanton Freiburg seit über zehn Jahren erfährt, besonders spürbar. Diese Priorität der Regierung fand ihren Ausdruck bereits in der Einführung der bürgernahen Polizei im ganzen Kanton und in der Festlegung einer Kriminalpolitik in Zusammenarbeit mit dem Generalstaatsanwalt.
Der tägliche Einsatz der Kantonspolizei entspricht diesem Regierungsziel und liefert bemerkenswerte Resultate wie die Aufklärungsrate der Straftaten von 37 % (Jahresstatistik 2012), die zehn Prozentpunkte über dem Schweizer Durchschnitt liegt. Doch die aktuelle Trennung der Kommandos und die Verteilung der zentralen Dienste auf zahlreiche wenig geeignete und zu klein gewordene Standorte behindern eine optimale Führung und eine uneingeschränkt effektive und effiziente Zusammenarbeit der betreffenden Dienststellen. Dieses Problem bestand schon Anfang der 2000er-Jahre, jetzt ist es dringend und verlangt nach einer raschen Lösung.
Das geplante Gebäude, das am Chemin de la Madeleine 3 in Granges-Paccot in unmittelbarer Nähe des Autobahnzubringers Freiburg-Nord stehen wird, entspricht exakt den Bedürfnissen der Kantonspolizei. Nebst den Büroflächen für die verschiedenen zentralen Dienste und die Kommandos wird es über diverse Ausbildungsräume für die Grund- und Weiterbildung, über Versammlungsräume sowie über ein "Dojo" für die Trainings der Polizistinnen und Polizisten des Kantons verfügen. Schliesslich wird eine Cafeteria mit 150 Plätzen endgegarte Gerichte für das Personal der Polizei und der anderen, umliegenden Staatsstellen des Standorts anbieten.
Mit Freiburger Holz
Das Gebäude wurde vom Architekturbüro Deillon et Delley Architectes SA aus Bulle entworfen und wird das grösste Verwaltungsgebäude des Kantons mit einem Tragwerk aus Holz. Die Verwendung von Holz (das grösstenteils aus den Wäldern des Staates stammen wird) entspricht einem Wunsch, der bei der Verhandlung des Studienkredits im Grossen Rat geäussert wurde. Es ist das erste Mal, dass der Staat Freiburg in einem Architekturwettbewerb diese Bedingung gestellt hat und damit den Willen des Staatsrats zur Förderung der Verwendung von Holz bei öffentlichen Bauten umsetzt. Der Einsatz des erneuerbaren Rohstoffs Holz entspricht auch den Zielen des Kantons im Bereich der nachhaltigen Entwicklung.
Geplante Inbetriebnahme Ende 2016
Aus energetischer Sicht wird mit dem Gebäude der Standard Minergie-P-ECO angestrebt. In finanzieller Hinsicht entfallen mit der geplanten Inbetriebnahme des Gebäudes Ende 2016 die Miete für die bisher genutzten Räumlichkeiten und die damit verbundenen Kosten, was einer Gesamteinsparung von 500 000 Franken pro Jahr entspricht.
Das Projekt wurde im Grossen Rat am 9. Oktober 2013 einstimmig (mit einer Enthaltung) angenommen und wird von einem überparteilichen Komitee unterstützt, in dem alle Präsidenten der wichtigsten kantonalen Parteien und die Präsidenten aller Grossratsfraktionen vertreten sind.
Die Erlaüterungen des Staatsrates sind verfügbar unter: http://www.fr.ch/cha/de/pub/abstimmungen/2014/abstimmung_140209.htm.