Der Staatsrat hat dem Grossen Rat seinen Dekretsentwurf über einen Verpflichtungskredit für den Bau eines Gebäudes für die Kantonspolizei in Granges-Paccot überwiesen. Es ist seit über zehn Jahren bekannt, dass die Kantonspolizei ein neues Gebäude benötigt, doch nun hat sich die Lage aufgrund des erhöhten Personalbestands zugespitzt. So ist beispielsweise der Bestand der zentralen Dienste in den letzten dreissig Jahren von 29 auf 92 Angestellte angestiegen.
Die aktuelle Verteilung der Polizeidienste auf acht Standorte und die Trennung des Kantonspolizei-Kommandos (an der Place Notre-Dame in Freiburg) und des Gendarmerie-Kommandos (in Granges-Paccot) behindern die optimale Führung und die effektive und effiziente Zusammenarbeit dieser Dienste. Nebst diesen organisatorischen Mängeln fehlt es an dringend benötigten Räumlich¬keiten für die Grundausbildung und Weiterbildung sowie für Versammlungen mit einer grossen Anzahl Teilnehmender.
Der fünfstöckige Neubau wird am Chemin de la Madeleine 3 in Grange-Paccot stehen und ab 2017 ungefähr 157 Mitarbeitenden Platz bieten. Er wird mit dem Gebäude am Chemin de la Madeleine 1 verbunden, in dem sich zwei kantonale Büros (Lehrmittelverwaltung und Amt für Drucksachen und Material) und Büros der Polizei befinden. Das Bauprojekt wurde vom Architekturbüro Deillon Delley Architectes SA aus Bulle entworfen, das den 2011 durchgeführten Architekturwettbewerb gewonnen hat. Wie bei der Verhandlung des Studienkredits (einstimmig angenommen) im Grossen Rat gewünscht, kommt dabei Holz zum Einsatz: Der Neubau wird das grösste Verwaltungsgebäude im Kanton mit einem Tragwerk aus Holz.
Nebst den von Anfang an geplanten Büros und Räumlichkeiten soll das neue Gebäude auch über einen zentralen Trainingsraum ("Dojo") für die Polizistinnen und Polizisten des gesamten Kantons verfügen. Die Cafeteria, die zunächst für 70 Personen geplant war, wurde aufgrund einer Mobili¬tätsstudie auf 150 Plätze erweitert. Ziel ist es, den Individualverkehr zu verringern, indem nicht nur die Mitarbeitenden der Kantonspolizei, sondern auch jene der umgebenden Staatsdienste dazu angeregt werden, ihr Mittagessen am Arbeitsplatz einzunehmen.
Während die Kosten bei der Beantragung des Studienkredits 2009 grob auf 30 Millionen Franken geschätzt wurden, beläuft sich der Verpflichtungskredit nun auf 42,5 Millionen Franken. Diese Dif¬ferenz erklärt sich durch eine anfängliche Unterbewertung der benötigten Mittel, aber auch durch die immer strengeren Vorschriften, den angestrebten Energiestandard Minergie-P-ECO, höhere Anforderungen an die Einrichtungen aufgrund der Holzkonstruktion, einen schwer auszuhebenden Untergrund (Molasse), einen höheren tatsächlichen Mittelbedarf zur Erfüllung der Anforderungen eines solchen Gebäudes an Technik und Sicherheit sowie eine komplexe, unterirdische Infrastruk¬tur, die teilweise verlegt werden muss.
Nach Annahme durch den Grossen Rat untersteht dieser Verpflichtungskredit dem obligatorischen Finanzreferendum und wird dem Volk im Februar 2014 zur Abstimmung vorgelegt.