Sportpreis des Kantons Freiburg 2024
Der Staatsrat fühlt sich geehrt, Christiane Berset Nuoffer als Anerkennung für ihre ausserordentlichen Verdienste für den Freiburger Sport und ihre Vorbildrolle in der Ausbildung von Athletinnen und Athleten den Sportpreis des Staates Freiburg 2024 zu verleihen.
Christiane Berset Nuoffer wurde 1973 in Freiburg geboren und wuchs in Belfaux auf, in einer Familie, die sich sowohl in der Politik als auch im Sport stark engagierte. Ihre Mutter Solange Berset, ehemalige Gemeinderätin und Grossrätin und heutige Präsidentin des «Club Athlétique de Belfaux» (CAB), und ihr Vater, ehemaliger Leistungssportleiter des Clubs, haben die lokale Vereinsgeschichte geprägt. Ihr Bruder, der sich in der Leichtathletik, insbesondere im 800-Meter-Lauf, hervorgetan hatte, machte später, wie allgemein bekannt, politisch Karriere.
Obwohl Christiane Berset Nuoffer ihre sportliche Karriere im Volleyball begann und es im NATZ (Nationales Ausbildungs- und Trainingszentrum) sogar bis ins Nationalkader schaffte, kehrte sie bald zur Leichtathletik beim CAB zurück, wo sie brillierte. Sie erwarb bei Swiss Athletics die Trainerdiplome B und dann A, spezialisierte sich auf die Mittelstrecke und betreute eine Gruppe von etwa 20 Athletinnen und Athleten. Nachdem sie Sozial- und Politikwissenschaften studiert und eine Karriere in diesem Bereich begonnen hatte, wurde sie 2004 Lehrerin. Diese Arbeit ermöglichte es ihr, Beruf, Sport und Familie zu vereinbaren. Sie ist mit Julien Nuoffer verheiratet, der ebenfalls Mitglied des CAB-Vorstands und heute Audrey Werros Manager ist, und Mutter von drei Kindern.
Im Jahr 2018 nimmt die Karriere von Christiane Berset Nuoffer eine wichtige Wende, als Audrey Werro in ihre Mittelstreckengruppe aufgenommen wird. Unter Nuoffers Anleitung macht Audrey Werro spektakuläre Fortschritte: Sie gewinnt zwei europäische U20-Goldmedaillen, eine Silbermedaille bei den Juniorenweltmeisterschaften und nimmt an Elitemeisterschaften teil. Sie erreicht Höchstleistungen und qualifiziert sich für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Im Herbst stellt sie sogar den Landesrekord im 800-Meter-Lauf auf. Um die Erfolge ihres Schützlings zu begleiten, erhält Christiane Berset Nuoffer 2021 bei Swiss Olympic den Status einer professionellen Trainerin für Leistungssport und absolviert eine Ausbildung in Spitzensport. Sie setzt sich dafür ein, sowohl für Audrey Werro als auch für ihre gesamte Trainingsgruppe im CAB eine qualitativ hochstehende Betreuung zu bieten.
Christiane Berset Nuoffer stellt ihre Expertise und ihre Leidenschaft in den Dienst der Sportlerinnen und Sportler und wurde damit zu einer unschätzbaren Bereicherung für die Leichtathletik. Mit diesem Preis möchte ihr der Staatsrat des Kantons Freiburg herzlich für ihr beispielhaftes Engagement für den Freiburger Sport danken.
II. Förderpreis der kantonalen Sportkommission
Die kantonale Sportkommission hat zwei junge Freiburger Athleten mit dem Förderpreis ausgezeichnet: Magda-Louna Maiga und Matthieu Bührer. Ihre Karriere wird mit einem Betrag von 1000 Franken unterstützt.
Magda-Louna Maiga ist in Murten aufgewachsen und besucht das Gymnasium Neufeld in Bern. Mit nur 17 Jahren hat sich Louna bereits als eine der besten Fechterinnen der Schweiz mit der Spezialität Degenfechten etabliert. Die talentierte und zielstrebige Athletin hat in den letzten Jahren einen Erfolg nach dem anderen erzielt. Sie ist vierfache Schweizermeisterin in Folge in der Kategorie U17 und hat 2024 auch eine Bronzemedaille bei den Schweizermeisterschaften der Elite im Einzel gewonnen. Auf der europäischen Bühne glänzte sie mit zwei Zweitplatzierungen beim Europacup in Budapest und Klagenfurt und einer bemerkenswerten Kollektivleistung im Team SEG Genf, das 2024 Vize-Europameister wurde. Die ehrgeizige Louna setzt sich klare Ziele: Sie will bei den Europa- und Weltmeisterschaften der Junioren brillieren und vor allem die Schweiz bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles vertreten.
Matthieu Bührer besucht das Kollegium Heilig Kreuz in Freiburg und trat früh in die Fussstapfen seiner Eltern, die beide ehemalige Weltmeister im Orientierungslauf sind. Matthieu ist 18 Jahre alt und wohnt in Villars-sur-Glâne. Er zeichnet sich sowohl im Orientierungslauf als auch im Cross- und Berglauf aus. Im Frühjahr 2023 nahm er an den Juniorenweltmeisterschaften (U20) im Berglauf in Innsbruck teil und belegte den 3. Platz im Einzel und den 1. Platz im Team. Im Frühsommer glänzte er bei den Juniorenweltmeisterschaften im Orientierungslauf in Rumänien und belegte sowohl im Sprint als auch auf der Langstrecke den 4. Platz. Die Saison 2024 war ebenso beeindruckend: Er wurde bei den Offroad-Meisterschaften in Annecy U20-Europameister im Vertical Running und in Tschechien Juniorenweltmeister im Sprint. Daneben glänzte Matthieu bei Wettkämpfen wie dem Murtenlauf, bei dem er 2024 in der Gesamtwertung als Zehnter ins Ziel kam und mit einer Zeit von 54 Minuten und 40 Sekunden der beste Freiburger des Rennens wurde. Matthieu ist ehrgeizig und träumt davon, eines Tages bei den Weltmeisterschaften im Orientierungslauf in der Eliteklasse auf dem Siegerpodest zu stehen.