Der Staatsrat wurde von der Paulusgruppe darüber informiert, dass sie sich zum Entschluss gezwungen sah, die Abteilung Zeitungsdruck auf Ende 2014 zu schliessen. Der Staatsrat bedauert diesen Entscheid und beklagt namentlich, dass im Druckereibereich Arbeitsplätze verloren gehen. Er hat die Massnahmen, die für die betroffenen Personen geplant werden, zur Kenntnis genommen. Er sichert den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seine Solidarität zu und garantiert ihnen die Unterstützung des Amtes für den Arbeitsmarkt (AMA). Das AMA organisiert für die betroffenen Personen eine Informationssitzung und wird zu gegebener Zeit je nach Situation mit Begleitmassnahmen Unterstützung bieten.
Der Staatsrat ist sich bewusst, dass die Medien, namentlich die schriftlichen, einem sehr starken Druck ausgesetzt sind, der von der wirtschaftlichen Globalisierung, der rasenden technologischen Entwicklung, dem Rückgang der Werbeeinnahmen und einer Veränderung der Informationsgewohnheiten verursacht wird. Aus diesem Gesichtspunkt war die Situation der Freiburger Medien in der Schweizer Medienlandschaft einzigartig, weil die Zeitungen und ihre Herstellung ausschliesslich in Freiburger Händen waren. Dank dieser kantonalen Ausnahmen konnten bis jetzt Qualitätszeitungen hergestellt werden, die die sprachliche und kulturelle Besonderheit unseres Kantons widerspiegeln.
Obwohl man Druck und Redaktion der Zeitungen auseinanderhalten muss, hofft der Staatsrat, dass dieser Entscheid künftig keine negativen Auswirkungen auf die Freiburger Medienlandschaft hat. Aufgrund ihrer Geschichte und der geografischen Besonderheiten, funktionierte diese bedächtig gewachsene Konstruktion von selbst, so dass die regionalen Sensibilitäten vertreten werden. Diese mediatische Besonderheit ist bestimmt nicht zuletzt ein Zeichen des starken inneren Zusammenhalts unseres Kantons.
Eine unabhängige und kritische Presse gehört unbedingt zu einer gesunden Demokratie und die Vielfalt ist in einem zweisprachigen Kanton eine Notwendigkeit, deshalb möchte der Staatsrat bei den Aktionären weiterhin eine Freiburger Lösung, damit der Fortbestand und die Unabhängigkeit der Zeitungen in unserem Kanton sichergestellt werden. Der Staatsrat stützt sich auf die Solidarität, die immer herrschte, und sorgt für vereinte Kräfte; er ist bereit alle Schritte in dieser Richtung zu unterstützen.
Der Staatsrat bedauert, dass die Freiburger Tageszeitungen nicht mehr im Kanton gedruckt werden
Mit Bedauern hat der Staatsrat vom Entscheid der Paulusgruppe Kenntnis genommen, die Abteilung Zeitungsdruck auf Ende 2014 zu schliessen. Er sichert den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seine Solidarität zu. Mit diesem Entscheid, der die Unabhängigkeit der Freiburger Presse schwächen könnte, wird einer kantonalen Besonderheit, nämlich eine Medienlandschaft, in der sowohl der Druck als auch die Redaktion lokal verankert waren, ein Ende bereitet.
Veröffentlicht am 30. Januar 2013 - 19h00 Archiviert
Herausgegeben von Staatsrat des Kantons Freiburg
Letzte Änderung: 26.10.2023 - 13h45