In einem soeben erschienenen Buch hat sich der ehemalige Staatsrat Georges Godel dem Journalisten Jean-Marc Angéloz anvertraut. Es handelt sich um eine Sammlung von Gesprächen, die zwischen 2018 und 2021 unter dem Siegel der Verschwiegenheit stattgefunden haben. Diese Veröffentlichung enthüllt detaillierte Elemente aus dem Alltag des ehemaligen Finanzdirektors und des Staatsrats. Sie enthält zahlreiche Elemente, die im Widerspruch zu den Grundsätzen des Vertrauens und der Vertraulichkeit stehen, die für das reibungslose Funktionieren der Kollegialregierung unerlässlich sind.
Der Staatsrat stellt fest, dass es an sich nicht verwerflich ist, einem Journalisten positiv zu antworten, um an der Redaktion eines Buches mitzuwirken, das darauf abzielt, die Erfahrungen und Erlebnisse eines Magistraten mit der Öffentlichkeit zu teilen. Die Übung birgt jedoch das Risiko, dass im Anschluss an den Austausch bestimmte vertrauliche Informationen offengelegt werden. Der Staatsrat fühlt sich vom Inhalt des Buches betroffen und ist enttäuscht.
Der Staatsrat wurde über dieses Veröffentlichungsvorhaben nicht informiert. Die Staatskanzlerin war vor Beginn der Gespräche vom ehemaligen Finanzdirektor angefragt worden und hatte auf die Risiken eines solchen Vorgehens hingewiesen. Sie wurde jedoch nicht in die weiteren Arbeiten einbezogen, ebenso wenig wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Finanzdirektion.
Die neue Regierung ist davon überzeugt, dass Kollegialität und die Wahrung des Amtsgeheimnisses Schlüsselelemente des Vertrauens sind, das für das reibungslose Funktionieren des Staatsrates erforderlich ist, und will diese Grundsätze zu Beginn und während der neuen Legislaturperiode zügig in die Praxis umsetzen.