Der Entscheid der Post, bis 2020 im Kanton Freiburg 24 Poststellen durch Postagenturen zu ersetzen, bedeutet den Verlust von 21 Vollzeitstellenäquivalenten. Insgesamt sind 31 Personen, die zusammen 21,3 VZÄ besetzen, von der Schliessung der Poststellen betroffen. Der Staatsrat hat bei seinen Kontakten mit der Post stets darauf gepocht, dass sie für die betroffenen Mitarbeitenden sozialverträgliche Lösungen findet. Die Post wird den Stellenabbau vorrangig durch natürliche Abgänge vollziehen und den verbleibenden 31 Personen nach Möglichkeit eine andere Tätigkeit innerhalb des Konzerns anbieten. Die Post zählt heute im Kanton Freiburg 1030 Arbeitsplätze. Diese sind etwa bei PostFinance und PostAuto und natürlich im Bereich der Briefzustellung angesiedelt.
Die 24 Poststellen werden gemäss den Plänen der Post durch Postagenturen ersetzt. Auch wenn gewisse Dienstleistungen dadurch nicht mehr gewährleistet werden, wie etwa die Zahlung von Rechnungen mit Bargeld, begrüsst der Staatsrat die Schaffung dieser Agenturen. Die Partnerfilialen bieten den örtlichen Händlern, die Postdienstleistungen übernehmen, eine interessante Möglichkeit für ein zusätzliches Einkommen.
Bei den Gesprächen hat sich der Staatsrat dafür eingesetzt, dass jede Einwohnerin und jeder Einwohner des Kantons weiterhin Zugang zur postalischen Grundversorgung hat. Er hat auch auf die dynamische Entwicklung der Bevölkerung und der Wirtschaft des Kantons hingewiesen und verlangt, dass eine Zahl von Poststellen, die nach ursprünglichem Plan der Post hätten geschlossen werden sollen, beibehalten werden. Am Ende der Gespräche akzeptierte die Post die Hälfte der vom Staatsrat geforderten Zugeständnisse.
Die Post wird jetzt mit den Gemeinden, die vom Ersatz einer Poststelle durch eine Postagentur betroffen sind, noch Gespräche führen. Die Gemeindebehörden haben die Möglichkeit, bei der Postkommission des Bundes, PostCom, eine Beschwerde einzureichen. Die PostCom kann sich gegen den Entscheid der Postdirektion aussprechen, falls sie dies für begründet und nötig hält.
Die Anpassung des Postnetzes ist auch ein Thema, das im Grossen Rat angesprochen wird. So haben mehrere Grossrätinnen und Grossräte bereits mit diversen parlamentarischen Vorstössen gegen die Absichten der Post protestiert.
Postnetz: Der Staatsrat nimmt zur Kenntnis, dass 24 Poststellen voraussichtlich durch Postagenturen ersetzt werden, und bedauert den Verlust von Arbeitsplätzen
19. Juni 2017 - 13H45
Die Direktion der Post hat heute Morgen ihren Entscheid über den geplanten Ersatz von Poststellen durch Postagenturen im Kanton Freiburg mitgeteilt. Von den bestehenden 56 Poststellen garantiert die Post den Fortbestand von 32 herkömmlichen Poststellen bis mindestens 2020. Dank dem Einsatz des Staatsrats konnte eine Zahl von Poststellen vor der Schliessung bewahrt werden. Der Staatsrat bedauert jedoch den angekündigten Stellenabbau. Die Post wird gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden die 24 Fälle einzeln prüfen, in denen der Fortbestand der herkömmlichen Poststelle nicht garantiert ist.
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Herausgegeben von Staatsrat des Kantons Freiburg
Letzte Änderung: 19.06.2017 - 13h45