Der ungewöhnliche Sportanlass ist vor allem ein Volksfest. Es gibt ihn allerdings noch nicht allzu lange: 1972 wurde er vom Jugendverein La Concorde zum ersten Mal veranstaltet, um die örtliche Bénichon zu beleben. Dies ist voll und ganz gelungen: Heute sind es rund 10'000 Personen, die an diesem Wochenende Charmey besuchen.
Das Rennen besteht aus zwei Durchgängen. Der erste findet am Samstagabend vor dem Ball, der zweite am Sonntagnachmittag statt. Die fünfköpfigen Teams schmücken einen vom Jugendverein zur Verfügung gestellten Karren. Manche verkleiden sich und melden sich für die Kategorie «Humor» an, andere wählen die Kategorie «Wettrennen». Mehrere Preise zeichnen die Mannschaften aus, welche die 200 m lange Strecke am schnellsten oder am fantasievollsten bewältigen.
Früher wurden diese hölzernen Karren von den Bauern zum Heutransport auf steilem Gelände benutzt. Sie sind an ihren beiden grossen Hinterrädern und ihren mit Handgriffen (potzons) versehenen Vorderkufen zu erkennen. Im Dorf fand man verschiedene Exemplare, so dass der Jugendverein heute 40 besitzt, die er sorgfältig pflegt (A. Philipona, J.-P. Papaux, S. 92). Manche mussten ersetzt werden; La Concorde beauftragte Handwerker/innen (Wagner/in, Schmied/in) aus Château-d’Oex mit dieser Aufgabe.
Text : Florence Bays
Übersetzung : Hubertus von Gemmingen
Für weitere Informationen
- Philipona Romanens, Anne, Papaux, Jean-Pierre: Chantons, dansons, bénichonnons, Fribourg, Editions La Sarine, 2011, S. 92-94.
- Alljährlich nach dem Rennen Artikel in La Gruyère und La Liberté.