Anfang 2021 kam es in den sozialen Netzwerken zu einer Welle von Vorwürfen über unangemessenes Verhalten an der eikon. Die Volkswirtschaftsdirektion hat daraufhin unverzüglich eine Administrativuntersuchung angeordnet und zum Schutz der Lernenden und des Schulpersonals drei durch die Vorwürfe belastete Lehrpersonen und den Direktor präventiv suspendiert. Die Massnahme gegenüber dem Direktor war einzig durch seine leitende Funktion begründet. Gleichzeitig hat das Amt für Berufsbildung den Lernenden und den Lehrpersonen eine psychologische Unterstützung angeboten. Das Angebot wurde aber bis heute sehr wenig in Anspruch genommen.
Zahlreiche Anhörungen
Die Untersuchung, die einer örtlich tätigen Rechtsanwältin anvertraut wurde, hat es nach über fünfzig Anhörungen von Lernenden, ehemaligen Lernenden und Mitarbeitenden bereits erlaubt, den Schuldirektor von jeglichem Verdacht im Zusammenhang mit den Anschuldigungen über unangemessenes Verhalten zu entlasten. Eine der suspendierten Lehrpersonen konnte aufgrund der Anhörungen ebenfalls von jeglichem Verdacht befreit werden.
Hinsichtlich der beiden anderen suspendierten Lehrpersonen geht aus der Untersuchung hervor, dass es zu unangemessenem Verhalten gekommen ist, das teils als sexuelle Belästigung gewertet wird. Dies stellt ein schweres berufliches Fehlverhalten dar. Die Volkswirtschaftsdirektion hat deshalb beschlossen, das Verfahren zur Auflösung des Dienstverhältnisses zu eröffnen.
Die Volkswirtschaftsdirektion hat das Amt für Berufsbildung beauftragt, zur Prävention und Weiterbildung eine Sensibilisierungskampagne an seinen Berufsfachschulen zu organisieren, die sich an die Auszubildenden und die Lehrpersonen richtet. An den Schulen auf der Sekundarstufe 2 und an den Berufsfachschulen wird die Problematik im Übrigen bereits regelmässig im Rahmen verschiedener Aktivitäten thematisiert, wie der Staatsrat in seiner Antwort von Anfang Juni auf eine parlamentarische Anfrage mit dem Titel «Sexismus und sexuelle Übergriffe an Schulen» dargelegt hat.
Besonders erwähnenswert ist allerdings, dass die Untersuchung mit Ausnahme der erwähnten Fälle gezeigt hat, dass das Personal der eikon ein tadelloses berufliches Verhalten an den Tag legt. Die Unterrichtsqualität und die von der eikon erzielten Resultate bei den Aufträgen und den beruflichen Qualifikationen der Absolventinnen und Absolventen sind ein Beweis dafür, dass sie ihren Ruf als exzellente Bildungsstätte vollkommen verdient.
Rücktritt des Direktors
Der Direktor der Berufsfachschule hat beschlossen, von seiner Stelle zurückzutreten. Er begründet diesen Entscheid damit, dass die Wiederaufnahme der Schulleitung für ihn nicht mehr möglich ist.
Die Volkswirtschaftsdirektion nimmt diesen Entscheid zur Kenntnis. Sie dankt dem Direktor der Berufsfachschule für seinen Einsatz als Direktor der eikon in den vergangenen sechs Jahren. Er hat sich besonders für die Förderung des Berufs als Interactive Media Designer/in EFZ eingesetzt und auf die Qualität der Partnerprojekte (Montreux Jazz, Art Basel, Fabrica Benetton usw.) geachtet und damit zum guten Ruf der Berufsfachschule beigetragen.
Die Stelle wird demnächst ausgeschrieben.