Die VWD nutzt ihre neuen Instrumente
Das Amt für den Arbeitsmarkt und die Wirtschaftsförderung des Kantons Freiburg haben im vergangenen Jahr gute Resultate erzielt. Ausserdem hat die Volkswirtschaftsdirektion (VWD) neue Instrumente entwickelt, um die Wirtschaft besser zu unterstützen. Einige dieser Instrumente sind bereits im Einsatz oder deren Einsatz steht kurz bevor.
Wirtschaftsförderung Kanton Freiburg
Für die Wirtschaftsförderung Kanton Freiburg zeichnete sich das Jahr 2018 durch mehrere Gesetzesänderungen aus, die die Rahmenbedingungen verbessern. Das revidierte Gesetz über die Wirtschaftsförderung ist am 1. Oktober in Kraft getreten und bietet den Unternehmen und insbesondere den KMU eine Reihe von Instrumenten, die besser auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Für den Zeitraum von 2019 bis 2022 hat der Grosse Rat ferner einen Kredit von 5,1 Millionen Franken (zusätzlich zum ordentlichen Budget) für die Unterstützung von Jungunternehmen und in Gründung begriffenen Unternehmen gewährt. Ebenfalls im vergangenen Jahr hat er für den Bau des Smart Living Building im Innovationsquartier blueFACTORY einen Kredit von 25 Millionen Franken gesprochen. Dieses Projekt wird zusammen mit der ETH Lausanne realisiert.
Das Gesetz über die aktive Bodenpolitik, das darauf abzielt, den Unternehmen den Zugang zu Bauland zu erleichtern, wird zurzeit fertig ausgearbeitet, nachdem es letztes Jahr in der Vernehmlassung war. In der Zwischenzeit sorgt eine ad-hoc-Struktur für die Verwaltung des Geländes in St-Aubin, für das eine erste Investition von 1,7 Millionen Franken gewährt wurde, sowie des Geländes in Romont, auf dem die Niederlassung einer neuen Firma (EFSA) geplant ist.
Die Freiburger Wirtschaft profitierte im vergangenen Jahr allgemein von einem guten konjunkturellen Umfeld, das auch die Resultate der Wirtschaftsförderung positiv beeinflusste.
Die WIF verzeichnete eine Zunahme der unterstützten Projekte (31 im Jahr 2018 gegen 25 im Vorjahr), des Investitionsvolumens (175 gegen 113 Millionen Franken) und der Zahl der angekündigten Stellen (560 gegen 529). Das Erweiterungsvorhaben der Sika in Düdingen sowie das Neubauprojekt der Phonak Communications in Murten bestätigen, dass der Kanton Freiburg für wertschöpfungsintensive Industrievorhaben interessant ist.
Amt für den Arbeitsmarkt
Das AMA berichtete von einem soliden Arbeitsmarkt im Kanton mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 2,7 % im Jahr 2018. Die Ausfallstunden infolge Kurzarbeit sind auf 2600 gesunken und bestätigen den guten Zustand unserer Wirtschaft. Seit der Einführung der Stellenmeldepflicht im Juli hat sich die Zahl der Stellenmeldungen bei den RAV verdoppelt (587 im Februar 2019), so dass mehr Arbeitslose vermittelt werden konnten. Um den Verwaltungsaufwand der Unternehmen zu reduzieren und die von den RAV vorgeschlagenen Kandidaturen besser auf die gesuchten Profile abzustimmen, mussten jedoch Anpassungen vorgenommen werden.
Im Jahr 2018 haben die Inspektoren der Arbeitsmarktüberwachung knapp 500 Kontrollen in Verbindung mit der Schwarzarbeit durchgeführt. Der Anteil der Kontrollen, die zu einer Anzeigen wegen Verdachts auf Verstoss geführt haben, ist dank gezielterer Einsätze auf 49 % angestiegen. Drei Ereignisse haben das Berichtsjahr besonders geprägt: Das Inkrafttreten des revidierten Gesetzes gegen die Schwarzarbeit (BGSA), die neue Online-Präsenz des Service Checks und die Vernehmlassung zur Revision des kantonalen Gesetzes über die Beschäftigung und den Arbeitsmarkt (BAMG). Mit diesen neuen Instrumenten blickt das Amt für den Arbeitsmarkt zuversichtlich in die Zukunft und hofft, Arbeitgeber und Arbeitnehmer davon abzuhalten, auf Schwarzarbeit zurückzugreifen. Um dieses Ziel zu erreichen, zählt es insbesondere auf eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den öffentlichen und privaten Akteuren, engmaschigere Kontrollen, eine verstärkte Stellung der Inspektoren und strengere Sanktionen.
Ausblick und Herausforderungen
Volkswirtschaftsdirektor Olivier Curty hat auf das Risiko einer Konjunkturabkühlung für dieses und nächstes Jahr hingewiesen. Er hat die neuen Instrumente begrüsst, die es erlauben werden, die Wirtschaft künftig noch besser zu unterstützen. Er hat unterstrichen, dass die Unternehmen wie auch die öffentlichen Dienste unbedingt die Herausforderungen der Digitalisierung meistern müssen. Er hat zum Schluss noch in Erinnerung gerufen, dass der Kanton das Gewicht auf die Strategie zur Entwicklung der Lebensmittelbranche legen will. Entsprechend freute er sich über die Niederlassung der ersten Unternehmen am Standort von AgriCo in Saint-Aubin.