Auf Vorschlag einer Fachjury hat die Direktion für Erziehung, Kultur und Sport (EKSD) der Keramikerin Noémi Handrick für ihr Projekt «Flower Power» ein Stipendium für das Schaffen im Bereich der bildenden Künste gewährt. Ihre Werke werden der Dauerausstellung des Freiburger Museum für Kunst und Geschichte gegenübergestellt. Die Keramikerin wird sich in ihren Installationen mit Blumen, ihrer Symbolik und ihren verborgenen Bedeutungen befassen.
Noémi Handrick, Jahrgang 1986, lebt und arbeitet in Freiburg. Sie hat am Centre de formation professionnelle arts appliqués (CFPAA) in Genf im Bereich Keramik studiert und stellt ihre Werke seit 2011 in der ganzen Schweiz aus. Sie hat verschiedene Preise, Stipendien und Auszeichnungen erhalten, unter anderem vom Verband Schweizer Keramik, der Bruckner-Stiftung und der Stadt Freiburg. Mehrere ihrer Werke sind vom Staat und der Stadt Freiburg erworben worden. Noémi Handrick ist Gründungsmitglied des Vereins 1280° zur Förderung der Keramik.
Ein weiteres Stipendium erhält der Freiburger Bildhauer Eric Sansonnens für sein Projekt «Tout près», indem er die Holzschnitzerei und musikalische Perkussion in einem Werk verbindet, das ihn bei der Arbeit mit einer Kettensäge in seinem Arbeitsumfeld zeigt. Es sind Performances geplant, über die eine Videoarbeit in einer Multimedia-Installation entstehen wird.
Der 1968 geborene Eric Sansonnens absolvierte eine Ausbildung zum Schreiner und Sozialarbeiter, bevor er die Holzschnitzerei zu seinem Beruf machte. Er wurde mit dem Preis der Fondation Bédikian-Paris ausgezeichnet und stellt allein oder in Kollektiv in verschiedenen Museen und Galerien aus, hauptsächlich in der Westschweiz. Einige seiner Werke wurden in den Ankaufsfonds des Staates Freiburg aufgenommen.
Das dritte Stipendium geht an das gemeinsame Projekt von Künstlerinnen und Künstlern aus dem Atelier CREAHM und der professionellen Freiburger Künstlerin Stéphanie Baechler. Die Kunstschaffenden werden eine riesige Stickerei zum Thema Schrift anfertigen, wobei sie ihre unterschiedlichen Ansätze kombinieren und die Strenge der Stickerei mit der Freiheit der Kunst verbinden. Die Stickereien werden im Atelier CREAHM und in einem Atelier in St. Gallen entstehen. Das Projekt wird anschliessend an verschiedenen Ausstellungsorten in Freiburg, in der Schweiz und im Ausland präsentiert.
CREAHM ist ein 1998 gegründetes Kunstatelier für Kunstschaffenden mit einer geistigen Behinderung, die im Bereich der Art brut (rohen Kunst) oder der Outsider Art tätig ist. Für dieses Projekt hat sich der Verein mit der Künstlerin Stéphanie Baechler (Jahrgang 1983) zusammengetan, die eine Ausbildung in den Bereichen Textil und Mode absolviert hat. Sie wurde in der Schweiz und im Ausland mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter drei Schweizer Designpreisen, und hat ihre Karriere mit Aufenthalten und Ausstellungen in mehreren europäischen Ländern bereichert. In den Jahren 2016 und 2017 profitierte sie von einer vom Staat Freiburg gewährten Residenz in Paris.
Stipendium für das Schaffen im Bereich der bildenden Künste
Seit 2019 schreibt die EKSD ein Stipendium für das Schaffen im Bereich der bildenden Künste im Höchstbetrag von 15'000 Franken aus, mit dem professionelle Freiburger Kunstschaffende ein Projekt im Bereich der bildenden Künste (mit Ausnahme des Films und der Architektur) entwickeln und realisieren können. Das Stipendium kann einer professionellen Künstlerin oder einem professionellen Künstler oder einer Gruppe von professionellen Kunstschaffenden, die im Kanton Freiburg wohnhaft und tätig sind, verliehen werden. Das Projekt muss während mindestens drei Monaten im Zeitraum, der in der Ausschreibung erwähnt wird, erarbeitet werden. Es muss persönlich, ambitioniert und neuartig sein und im Hinblick auf eine Ausstellung oder eine öffentliche Präsentation entworfen werden. Die nächste Ausschreibung wird im Sommer 2022 stattfinden.