Die Covid-Krise hat mehrere Schwachstellen im Kultursektor aufgedeckt, darunter insbesondere bei der wirtschaftlichen und juristischen Situation der professionellen Kulturschaffenden. Als Reaktion darauf hat die Plenarversammlung Kultur der CIIP beschlossen, verschiedene Massnahmen auf Westschweizer Ebene zu koordinieren, indem sie sich auf eine gemeinsame Strategie mit dem Titel «Auf dem Weg zu einem Westschweizer Kulturraum» festlegt, wobei die kantonale Politik- und Entscheidungsautonomie gewahrt bleibt. Durch die Bündelung ihrer Kräfte rund um fünf strategische Schwerpunkte (siehe Westschweizer Pressemitteilung) wollen die Westschweizer Kantone die rechtliche und wirtschaftliche Stellung der Kulturschaffenden schrittweise verbessern. Sie beabsichtigen auch, den Westschweizer Kulturraum zu entwickeln, indem sie die Verbreitung kultureller Produktionen fördern. Dieser Ansatz ermöglicht es, sowohl die Kulturwirtschaft zu stärken als auch den Zugang der Öffentlichkeit (insbesondere der Schulen) zur Kultur in ihrer ganzen Vielfalt zu fördern.
Diese Koordination entspricht voll und ganz der Strategie des Staatsrats und der laufenden Revision des Gesetzes über die kulturellen Angelegenheiten. Aus diesem Grund hat der Staat bereits mehrere Massnahmen entwickelt, die den in den fünf Schwerpunkten dieser Westschweizer Strategie vorgesehenen Aktionen entsprechen, und wird dies auch in den kommenden Jahren tun.
Schwerpunkte 1 und 2 – Klärung des rechtlichen und wirtschaftlichen Status von Kulturschaffenden / Verbesserung ihrer Entlohnung sowie ihrer beruflichen Vorsorge
Das Budget des Staates Freiburg für Subventionen im Kulturbereich sowie die durch die zusätzlichen Massnahmen der Loterie Romande ermöglichten Aktionen erlauben es, den Herausforderungen der Nachhaltigkeit im Kultursektor nach und nach besser zu begegnen, indem eine gerechtere Bezahlung und eine bessere soziale Vorsorge der unterstützten Kulturschaffenden systematisiert werden.
Um den gesamten Produktionsprozess besser in seine Fördermassnahmen einzubeziehen, hat der Staat Freiburg zudem Stipendien für Forschungsaufenthalte geschaffen. Diese Stipendien ermöglichen es professionellen Künstlerinnen und Künstlern oder Künstlergruppen, sich während einer Zeitdauer, die drei oder vier Vollzeitwochen entspricht, einer ehrgeizigen und neuartigen persönlichen künstlerischen Forschung an einem bestimmten Ort, in der Regel in kulturellen Einrichtungen, zu widmen.
Zusätzlich wurde das Förderinstrumentarium für die Unterstützung der darstellenden Künste überarbeitet, um der Realität vor Ort, den aktuellen Herausforderungen (Qualität, Verbreitung, wirtschaftliche Tragfähigkeit, Künstlerhonorare usw.), den interkantonalen Instrumenten (Corodis, Label+) und der Kulturstrategie des Staatsrates besser gerecht zu werden.
Schliesslich überarbeitete die BKAD die Richtlinien für die Unterstützung von Gastaufenthalten zur Förderung des zeitgenössischen Musikschaffens. Diese stehen Freiburger Bands nun permanent für 40 Tage zur Verfügung, gegenüber 20 Tagen vor Covid-19. Dazu kommen besser angepasste Vergütungspauschalen.
Schwerpunkt 3 – Verbesserung der Information und der Ausbildung
Der Staat Freiburg, die Loterie Romande und mehrere öffentliche Körperschaften unterstützen seit 2023 den Verein BURO, der Begleit- und Beratungsleistungen im Bereich der Entlohnung und der administrativen Verwaltung anbietet. BURO wird eng in den Westschweizer Aktionsplan eingebunden, ebenso wie die Plattform der Freiburger Kulturdachverbände, die vom Amt für Kultur eingerichtet wurde.
Schwerpunkt 5 – Stärkere Berücksichtigung des Publikums in der Kulturförderungspolitik
Schliesslich hat das kantonale Programm für Kulturvermittlung in der Schule dank einer kompletten Neugestaltung der Website nun einen eigenen Raum erhalten. Die von Fritic konzipierte neue Plattform vereinfacht die Anmeldung für Schulklassen, die Bereitstellung von Angeboten durch Akteurinnen und Akteure im Bereich Kultur und die administrative Verwaltung. Dadurch wird der Zugang zu und das Bewusstsein für Kultur bei Kindern und Jugendlichen gestärkt.
Weitere Förderinstrumente werden in den kommenden Monaten mit derselben Stossrichtung angepasst.