Der 1979 im Vorfeld des Baus der Autobahn A12 entdeckte mittelalterliche Fundplatz von Gumefens/Sus Fey im Greyerzerland ist einer der wenigen Friedhöfe der Westschweiz, die vollständig ausgegraben wurden. Seine Besonderheit liegt darin, dass er vom 6. bis ins 12. Jahrhundert hinein kontinuierlich als Bestattungsplatz genutzt worden war. Er umfasst zirka 400 Körpergräber, von denen die ältesten ein typisch merowingerzeitliches Fundspektrum lieferten (metallene Gürtelteile, Goldscheibenfibel, Glasperlen).
Die Jüngeren waren beigabenlos. Auch im Grabbau (Mauer- und Steinplattengräber, Erdgruben mit Holzverschalung oder Särgen), in der Totenbehandlung (Leichentuchwicklung) und in der räumlichen Organisation (Grabreihen vs. Gräbergruppen, Überlagerungen, Nachbestattung) sowie in einigen Aspekten der Anthropologie spiegelt sich die lange Nutzungszeit. Der Friedhof gehörte zu einer kleinen agrarisch geprägten Siedlung. Bei dieser handelt es sich sehr wahrscheinlich um "Gumulfingos", die Keimzelle des heutigen Dorfs Gumefens.
Die früh- und hochmittelalterlichen Bestattungen von Gumefens/Sus Fey FR. Die Ausgrabungen von 1979 bis 1980. Gabriele Graenert mit Beiträgen von: Antoinette Rast-Eicher sowie Christiane Hillenbrand Unmüssig, Bruno Kaufmann, Marcel Mundschin, Viera Trancik und Christina Papageorgopoulou.
Ein auf Französisch verfasster Artikel der bedeutendsten Inhalte des in der Sprache der Autorin publizierten Werkes wird Ende 2015 in unserer Ausgabe der Freiburger Hefte für Archäologie erscheinen.