Das Grundstück, auf dem sich die Überreste befinden, liegt in einem archäologischen Perimeter. Im Rahmen zweier Bauprojekte für Einfamilienhäuser stiess man bei vorgängigen archäologischen Sondierungen im Herbst 2021 in einer Tiefe von nur wenigen Zentimetern auf antike Mauern.
Nach den Ausgrabungen auf der ersten, oberen Parzelle, deren Ergebnisse im Mai anlässlich eines Tags der offenen Grabung vorgestellt wurden, ging die Untersuchung auf der zweiten, unteren Parzelle weiter. Dabei wurde eine Reihe von terrassenförmig angelegten Räumen freigelegt. Auf der untersten Terrasse, die tief in den Boden eingelassen ist, sind die Mauern bis zu einer Höhe von fast zwei Metern erhalten geblieben. Die fünf Räume, die in diesem neuen Sektor zum Vorschein kamen, umfassen einen 56 m2 grossen Raum mit Betonboden, der von einem kleinen Vestibül aus zugänglich ist. Letzteres führte zu einem Säulenportikus, der sich zu einem kleinen Innenhof (Gärten?) hin öffnete. Ein monumentales Wasserbecken (oder ein Brunnen) schmückte diesen Komplex
Zwei Überraschungen verdienen Erwähnung. Zum einen handelt es sich um die Entdeckung eines Bodenmosaiks aus dem oberen Stockwerk - das erst dritte in der Schweiz bekannte Mosaik dieser Art - das nach einem Brand in den darunter liegenden grossen Raum stürzte, zum anderen um Überreste von Wandmalereien, welche die Mauern des Portikus in ihrer gesamten Höhe bedecken. Die Wandbilder zeigen im selben Raum zwei unterschiedliche Dekors; eine Besonderheit, die dem bemerkenswerten Erhaltungszustand der Fundstelle von Grenilles zu verdanken ist.
Angesichts des aussergewöhnlichen Charakters der Überreste lädt das AAFR die Öffentlichkeit zu einem weiteren Tag der offenen Grabung ein. Dieser findet am Samstag, 17. September 2022, von 9 bis 16 Uhr statt.