Das Mitmachen weckt das Interesse! Auf Initiative des kantonalen Ansprechpartners für die politische Bildung wurden alle Schülerinnen und Schüler der 11H eingeladen, an den Abstimmungen vom 15. Mai teilzunehmen und ihre Stimme zur Änderung des Transplantationsgesetzes abzugeben. Die grosse Mehrheit der Jugendlichen, die ihre obligatorische Schule bald abschliessen werden, fühlte sich vom Thema angesprochen, denn die Vorlage sieht vor, dass ab 16 Jahren selbständig entschieden werden kann, ob man seine Organe spenden will oder nicht.
Dank der Zusammenarbeit mit der Staatskanzlei des Kantons Freiburg konnten die Schülerinnen und Schüler mit dem offiziellen Informationsmaterial arbeiten. So wurde die Vorlage im Detail geprüft, ebenso wie die Argumente des Bundesrats und des Parlaments, die beide ein Ja empfehlen, und die des Referendumskomitees, das für ein Nein plädiert. Es wurden Debatten veranstaltet, damit die Schülerinnen und Schüler sich mit den jeweiligen Standpunkten auseinandersetzen konnten.
Für die Schülerinnen und Schüler war dies auch eine Gelegenheit, sich mit den technischen Aspekten der Stimmabgabe vertraut zu machen: Was mit den verschiedenen Umschlägen zu tun ist, wo man unterschreiben muss, wie man seinen Stimmzettel ausfüllt und wohin man ihn zurückbringt usw. All diese Kenntnisse sind nicht unbedingt selbstverständlich.
Die Schülerinnen und Schüler konnten ihre Stimmzettel in der Woche vom 9. bis 13. Mai in die dafür aufgestellten Wahlurnen einwerfen. Die Auszählung der Stimmen fand am Freitagnachmittag statt. Gemäss den erhaltenen Anweisungen leitete jede OS die betreffenden Ergebnisse an den kantonalen Ansprechpartner weiter, der sie in die untenstehende Tabelle eingetragen hat.
Jetzt gilt es den Sonntag abzuwarten, um zu sehen, ob sich die Abstimmungsergebnisse der Jugendlichen, die kurz vor dem Ende ihrer obligatorischen Schulzeit stehen, von denjenigen der Freiburger Wählerschaft unterscheidet und wenn ja, in welchem Verhältnis. Ab Montag, 16. Mai, haben die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, gemeinsam mit ihrer Lehrperson für den Unterricht in politischer Bildung die Ergebnisse, die Erklärungen der Behörden und des Referendumskomitees sowie die Analysen der politischen Journalistinnen und Journalisten zu erörtern und zu vergleichen.
Résultats par Cycle d'orientation
Politische Bildung
Oberstes Ziel der politischen Bildung ist die Vermittlung von Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie der Bereitschaft des Individuums zum politischen Handeln. Dabei geht es um den Erwerb von Kompetenzen, die für die aktive Teilnahme am Leben in einer Demokratie und zivilgesellschaftliches Engagement (sog. «citoyenneté»), die Einforderung und Verteidigung der Menschenrechte sowie eine Orientierung am Gemeinwohl unabdingbar sind. Sie thematisiert dabei auch die Auswirkungen politischen Handelns auf Wirtschaft, Gesellschaft und Natur, Zielkonflikte sowie «good governance». Die Schülerinnen und Schüler werden dazu angeleitet, kritisches Denken zu entwickeln, Zusammenhänge zu verstehen und den Perspektivenwechsel zu üben.