Organisation der OS
Die Lehrerin oder der Lehrer ist weiterhin die erste Ansprechperson der Eltern. Haben Sie Fragen oder Anmerkungen zum Schulbesuch Ihres Kindes, so können Sie sich also zuerst an sie oder ihn wenden.
Die Orientierungsschulen sind einer Schuldirektorin oder einem Schuldirektor unterstellt, die oder der für die Organisation, den Betrieb sowie die administrative, pädagogische und personelle Leitung der Schule verantwortlich ist. Die Schuldirektorinnen und Schuldirektoren sind die direkten Vorgesetzten der Lehrpersonen.
Die Schulinspektorinnen und Schulinspektoren sind die direkten Vorgesetzten der Schuldirektionen. Die Inspektoratskreise sind auf die gesamte obligatorische Schulzeit ausgerichtet, also die Schuljahre 1H bis 11H (1. bis 3. Zyklus): Somit werden die Schülerinnen und Schüler während ihrer gesamten obligatorischen Schulzeit von ein und derselben Struktur betreut.
Geht Ihr Kind im deutschsprachigen Kantonsteil zur Schule, so finden Sie in der Broschüre: "Die deutschsprachigen Orientierungsschulen des Kantons Freiburg" ausführliche Informationen zum 3.Zyklus.
Klassentypen
Klassentypen |
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Sekundarklassen |
Progymnasialklassen |
Realklassen |
Diese bieten die Möglichkeit, die Grundansprüche des Lehrplans gut zu erreichen und in einigen Fächern höheren Anforderungen gerecht zu werden. Dieser Klassentypus ist für Schülerinnen und Schüler bestimmt, die interessiert, selbständig und einem ihrem Alter entsprechenden Tempo lernen und in der Lage sind, Verantwortung für ihr schulisches Fortkommen übernehmen. |
Diese bieten die Möglichkeit, die Grundansprüche des Lehrplans zu übertreffen. Die Anforderungen hinsichtlich Arbeitstempo, Lernstrategien und Komplexität der Aufgaben sind höher als in den Sekundarklassen.Dieser Klassentypus ist für Schülerinnen und Schüler bestimmt, die interessiert, selbständig und mit Leichtigkeit lernen und gerne Verantwortung für ihr schulisches Fortkommen übernehmen.
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Diese bieten die Möglichkeit, die Grundansprüche des Lehrplans zu erreichen. Ziel ist es, allen Schülerinnen und Schülern die Grundkompetenzen zu vermitteln, welche sie bis am Ende ihrer obligatorischen Schulzeit erreicht haben müssen. Dieser Klassentypus ist für Schülerinnen und Schüler bestimmt, die auf regelmässige Unterstützung und Begleitung der Lehrpersonen angewiesen sind. Die Anforderungen hinsichtlich Arbeitstempo, Lernstrategien und Komplexität der Aufgaben sind den Fähigkeiten und Voraussetzungen der Schülerin, des Schülers angepasst. |
Realklassen
Unterrichtsformen und Lerntempo
Die Lehrperson orientiert sich am Lehrplan und an den Interessen und Stärken der Schülerinnen und Schüler; sie konzentriert sich in erster Linie auf die konkreten und funktionalen Aspekte des Lernens und begleitet die Schülerinnen und Schüler differenziert hinsichtlich Lerntempo und Aufgabenstellung.
Wer die Lehrnziele leicht erreicht und in den verschiedenen Fächern gute Ergebnisse erzielt, kann auf Empfehlung der Lehrperson und unter bestimmten Voraussetzungen in die leistungsstärkere Sekundarklasse wechseln. Der Entscheid liegt bei der Schuldirektion.
Sekundarklassen
Unterrichtsformen und Lerntempo
Der Unterricht orientiert sich an den Grund- und teilweise erweiterten Kompetenzen des Lehrplans und ermöglicht somit den Schülerinnen und Schülern vertiefte Kenntnisse und Fertigkeiten in sämtlichen Fachbereichen.
Wer die Lehrnziele leicht erreicht und in den verschiedenen Fächern gute Ergebnisse erzielt, kann auf Empfehlung der Lehrperson und unter bestimmten Voraussetzungen in die Progymnasialklasse wechseln. Der Entscheid liegt bei der Schuldirektion. Schülerinnen und Schüler, die hingegen allzu grosse Schwierigkeiten und ungenügende Leistungen in der Sekundarklasse haben, wechseln in die Realklasse.
Progymnasialklassen
Unterrichtsformen und Lerntempo
Der Unterricht in den Progymnasialklassen erfordert eine hohe Aufnahmefähigkeit und Selbständigkeit, ein intensives Arbeitstempo mit raschen Lernfortschritten. Dieser Unterricht eignet sich für Schülerinnen und Schüler mit gutem abstraktem und analytischem Denkvermögen, welche wissbegierig sind und Spass am Lernen haben.
Schülerinnen und Schüler, die hingegen allzu grosse Schwierigkeiten und ungenügende Leistungen in der Progymnasialklasse haben, wechseln in die Sekundarklasse.
Niederschwellige sonderpädagogische Massnahmen können in der OS in Form von Förderklassen gewährt (SchG Art. 9 und Art. 35, SchR Art. 80 und 86) werden. Förderklassen sind dem Klassentypus "Real" angegliedert. In der Förderklasse gelten die Ziele und Inhalte des Lehrplans. Werden diese über längere Zeit nicht erreicht, verfolgen die Schülerinnen und Schüler individuelle Lernziele. Die Begleitung durch die Lehrperson ist dank einem Klassenbestand von sechs bis elf Schülerinnen und Schülern besonders intensiv.
Lehrpläne
Die Lehrpläne beschreiben die Grundkenntnisse und Grundkompetenzen, die in den 11 obligatorischen Schuljahren vermittelt werden. Sie dienen der Lehrperson als Grundlage, um die Lernfortschritte der Schülerinnen und Schüler zu evaluieren.
Die beiden Sprachregionen des Kantons verfügen jeweils über einen eigenen Lehrplan.
- Der Westschweizer Lehrplan ‒ Plan d'études romand (PER) ‒ gilt im französischsprachigen Kantonsteil
- Der Lehrplan 21 in Deutschfreiburg
Alle Schülerinnen und Schüler des Kantons müssen die gleichen Grundansprüche erreichen.
Stundentafeln
Die Stundentafeln ergeben sich aus den Lehrplänen. Da jede Sprachregion ihren eigenen Lehrplan hat, gilt dies auch für die Stundentafeln. Diese Stundentafeln geben die Anzahl der wöchentlichen Lektionen für jedes Unterrichtsfach an. Für den Stundenplan einer bestimmten Klasse können Sie sich bei Ihrer Schule erkundigen.
Ihr Kind besucht, unabhängig vom Klassentypus,
- 32 Lektionen in der 9H
- 33 Lektionen in der 10H
- 34 Lektionen in der 11H
Unten können Sie sehen, wie diese Lektionen nach Klassentypus und nach Schuljahr verteilt sind.
- Stundentafel französischsprachiger Kantonsteil
- Stundentafel deutschsprachiger Kantonsteil
Beurteilung
Die Beurteilung beschreibt die Lernfortschritte der Schülerinnen und Schüler und erfasst den erreichten Stand ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten. Sie bezieht sich auf die von den Kompetenzen des Lehrplans abgeleiteten Lernziele. Sie erlaubt es, die Eltern und die Schülerin oder den Schüler über die Lernfortschritte zu informieren und ihre oder seine Stärken und Schwierigkeiten aufzuzeigen sowie eine Standortbestimmung im Hinblick auf Promotions- und Laufbahnentscheide durchzuführen. An der Orientierungsschule werden die überfachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler durch Beurteilungen, anhand einer vierstufigen Einschätzungsskala beurteilt und die fachlichen Kenntnisse und Fertigkeiten der Schülerinnen und Schüler mit Noten von 6 bis 1 bewertet. Die Note 4 steht für genügende Leistungen.
Schulzeugnis
Das Schulzeugnis ist das offizielle Dokument zur Mitteilung der schulischen Ergebnisse der Schülerin oder des Schülers. Das Schulzeugnis gibt Auskunft darüber, inwieweit die Lernziele erreicht sind und enthält Angaben über Schullaufbahnentscheide. Es wird den Eltern zweimal jährlich, jeweils am Ende eines Semesters zugestellt. Die Eltern bezeugen mit ihrer Unterschrift, dass sie die darin eingetragenen Ergebnisse zur Kenntnis genommen haben.
Im nachfolgenden Dokument finden Sie weitere Informationen zur Beurteilung im deutschsprachigen Teil des Kantons Freiburg:
- Erläuterungen zum Schulzeugnis 1H-11H
- Beurteilung in der obligatorischen Schule - Elterninformation
Klassentypuswechsel und Durchlässigkeit
In der Regel absolviert die Schülerin oder der Schüler die drei Schuljahre der Orientierungsschule im gleichen Klassentypus. Um den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler besser entsprechen zu können, ist ein Wechsel des Klassentypus möglich, sofern die schulische Arbeit sowie die Kenntnisse und Fähigkeiten der Schülerin oder des Schülers einen solchen rechtfertigen.
Ein Wechsel des Klassentypus ist in der 9H während des ganzen Schuljahres jederzeit möglich, erfolgt aber in der Regel jeweils am Ende eines Semesters. Der Entscheid über einen Wechsel des Klassentypus wird von der Schuldirektion getroffen. Der Entscheid stützt sich zunächst auf die Beurteilung der Lehrpersonen sowie auf die Meinung der Eltern.
Ein Wechsel in den leistungsschwächeren Klassentypus wird besonders dann in Betracht gezogen, wenn die schulischen Leistungen der Schülerin oder des Schülers ungenügend sind. In einem solchen Fall klären die Lehrpersonen die Situation der Schülerin oder des Schülers ab und teilen der Schuldirektion ihre Empfehlung mit. Nach Anhörung der Eltern sowie der Schülerin oder des Schülers trifft die Schuldirektion den Entscheid.
- Richtlinien der EKSD betreffend Klassentypuswechsel und Durchlässigkeit an der Orientierungsschule
- Handhabung der Richtlinien betreffend Klassentypuswechsel
- Broschüre Deutschsprachige Orientierungsschulen des Kantons Freiburg
Durchlässigkeit bei der Aufnahme in die nachobligatorischen Bildungsgänge
Ausführliche Informationen zur Anmeldung und Zulassung zu den verschiedenen nachobligatorischen Bildungsgängen sind auf den Websites des Amts für Unterricht der Sekundarstufe 2 und des Amts für Berufsbildung zu finden.
Dokumentation
- Die deutschsprachigen Orientierungsschulen OS des Kantons Freiburg (PDF, 1.04MB)
- Stundentafel 1H-11H (PDF, 1.81MB)
- Erläuterungen zum Schulzeugnis 1H-11H (PDF, 238.01k)
- EKSD Richtlinien Klassentypuswechsel und Durchlässigkeit an der OS (PDF, 160.85k)
- Handhabung der Richtlinien betreffend Klassentypuswechsel (PDF, 91.05k)
- Leporello Schulzeugnis - Informationen für Lehrbetriebe und Schulen der Sekundarstufe 2 (PDF, 375.8k)
- Übertrittsverfahren Primarschule - Orientierungsschule (PDF, 727.13k)