Wenngleich das Ausmass des Eingriffs im Vergleich zu den 2016 und 2020 am gleichen Abschnitt durchgeführten Wasserablässen geringer ist, wird die Bevölkerung dennoch aufgefordert, sich während des Hochwassers nicht an die Ufer der Saane zu begeben.
Der Wasserablass startet in den frühen Morgenstunden mit der Öffnung einer Schleuse der Staumauer von Rossens und dauert bis zum Ende des Tages. Der Wasserstand wird allmählich ansteigen, gegen 8 Uhr soll der Höchststand erreicht werden. Der Abfluss beträgt dann 75 m3/s, was beinahe dem 20-fachen der regulären Abflussmenge entspricht. Er wird anschliessend stufenweise reduziert und normalisiert sich gegen 17 Uhr. Die für das Hochwasser eingesetzte Wassermenge liegt bei über einer Million m3 und entspricht rund 240 MWh Strom, d.h. dem Jahresverbrauch von etwa fünfzig Haushalten.
Wissenschaftlicher Ansatz zur langfristigen Planung von Sanierungsmassnahmen
Das durch die kantonalen Behörden und den Bund validierte Hochwasser am 31. Mai erfolgt im Rahmen von Studien zu den Massnahmen zur Sanierung des Geschiebehaushalts zwischen Rossens und Hauterive, die der Kanton im November 2020 in Auftrag gegeben hat. Groupe E wurde mit der Durchführung von Studien beauftragt, um die Defizite zu bestimmen und die Ziele für die Sanierung des Geschiebehaushalts unterhalb der Staumauer von Rossens zu definieren.
Das Ziel dieses «Pilothochwassers» besteht in der Sammlung wissenschaftlicher Daten zur Prüfung der durch die Auftragnehmer von Groupe E entwickelten Modelle. Dabei soll die Effizienz verschiedener Hochwassermengen und -abflüsse bei sachgemässer Wassernutzung geprüft werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen es ermöglichen, die Sanierungsmassnahmen an der Saane für die kommenden vierzig Jahre zu planen und zu optimieren. Groupe E arbeitet dabei mit spezialisierten Unternehmen zusammen und koordiniert sich mit den betroffenen Dienststellen des Kantons. Zudem hat Groupe E die Umweltorganisationen und den Freiburgischen Verband der Fischervereine über das Vorgehen informiert.
Die Wasserablässe erzeugen eine gewisse Dynamik, die es ermöglicht, das Bett des Wasserlaufs zu reinigen, Algen zu entfernen und die Kolmation zwischen der Staumauer von Rossens und dem Schiffenensee zu reduzieren. Aufgrund der fehlenden Hochwasser und der Rückhaltung von Kies durch die Staumauer von Rossens ist das Bett der Saane kolmatiert und Algen breiten sich aus. Dies wirkt sich negativ auf die Gesundheit und Fortpflanzung von Fischen und Wirbellosen aus.
Sicherheit hat absolute Priorität
Wenngleich die vorgesehenen Abflüsse drei Mal geringer ausfallen als die früheren Wasserablässe 2016 und 2020 kann der Wasserstand der Saane in den Bereichen des stärksten Hochwassers, zwischen der Staumauer von Rossens und dem Schiffenensee, dennoch um rund einen Meter
Verantwortung für die Umwelt
In Übereinstimmung mit dem Gewässerschutzgesetz hat der Kanton Freiburg in seiner strategischen Planung die Anlagen ermittelt, die die Fliessgewässer belasten, und Sanierungsmassnahmen vorgeschlagen. Die Wiederherstellung des Geschiebehaushalts unterhalb der Staumauer von Rossens dank der Erzeugung künstlicher Hochwasser und dem Eintrag von Kies gehört zu den Massnahmen, die im Rahmen der Sanierung umgesetzt werden sollen. Zudem kann ein zweites künstliches Hochwasser im Herbst geplant werden.
Die Überwachung der Kleinen Saane durch die Fischerverbände, die Dienststellen des Kantons und Groupe E zeigt eine allgemeine Verschlechterung des Zustands des Flusses. Regelmässige künstliche Hochwasser sollen den guten Allgemeinzustand des Gewässers zum Schutz von Flora und Fauna gewährleisten.
Durch die enge Mitwirkung an der Umsetzung der gesetzlich definierten Massnahmen bezeugt Groupe E ihren Willen, ein Gleichgewicht zwischen der Produktion erneuerbarer und nachhaltiger Energie, dem Schutz vor Naturgefahren und dem Umweltschutz zu finden.