Wer heute das Museum für Kunst und Geschichte Freiburg (MAHF) besucht, tut dies an der Murtengasse im Burgquartier. Der Weg zum Naturhistorischen Museum Freiburg (NHMF) führt hingegen an den Museumsweg auf der Pérolles-Ebene. Doch die beiden kantonalen Museen haben gemeinsame Wurzeln, auch geografisch! Die Gründung beider Museen geht auf die Schenkung des Chorherrn Charles-Aloyse Fontaine (1754-1834) zurück, welcher der Freiburger Regierung im Jahr 1824 seine umfangreiche Sammlung an naturwissenschaftlichen Objekten, Kunstgegenständen und Büchern vermachte. Gemäss Fontaines Wunsch wurde dafür ein Museum eingerichtet, und zwar im Dachstock des Kollegiums St. Michael. Dort öffnete das «Freiburger Kantonsmuseum» 1826 seine Türen für das Publikum; geöffnet war es zwischen dem 1. Mai und dem 1. Dezember jeden Donnerstag von 13 bis 15 Uhr.
Um auf diese Anfänge zurückzublicken, die Entwicklung der beiden Museen Revue passieren zu lassen und den 200. Geburtstag gebührend zu feiern, laden die Museen und das Kollegium St. Michael die Bevölkerung am 14. und 15. September zu einem grossen Festwochenende mit einem abwechslungsreichen Programm für die ganze Familie ein.
Am Samstag, 14. September, findet von 10 bis 17 Uhr ein Festtag im und um das Kollegium St. Michael statt. Auf dem Programm stehen zahlreiche Aktivitäten, Führungen, Vorträge sowie ein Postenlauf. Die Besucherinnen und Besucher können etwa das Geheimnis von Charles-Aloyse Fontaine lüften, die älteste Objektliste des Museums für Kunst und Geschichte entdecken oder herausfinden, wie der berühmte Wal des Naturhistorischen Museums nach Freiburg gekommen ist. Zur Eröffnung des Festes ergreifen um 10 Uhr Martin Steinmann, Rektor des Kollegiums St. Michael, und Philippe Trinchan, Vorsteher des Amts für Kultur des Staats Freiburg, das Wort. Von 10.30 bis 13.30 Uhr wird ein Jubiläumsbrunch serviert. Wer will, kann sich ein Stück Geburtstagskuchen schmecken lassen und damit die KulturLegi von Caritas Freiburg und die Swiss Cetacean Society für die Erforschung und den Schutz von Walen unterstützen. Detailliertes Programm.
Am Sonntag, 15. September, stehen dann die Jubiläumsausstellungen der beiden Museen im Mittelpunkt: Von 14 bis 17 Uhr gibt es an beiden Orten Führungen durch die Ausstellungen. Die Ausstellung «Das Museum, das nicht sterben wollte» im Museum für Kunst und Geschichte setzt sich mit dem Begriff der Erinnerung, mit unserer Beziehung zu Objekten und Kunstwerken und mit deren Kontextualisierung auseinander, während das Naturhistorische Museum unter dem Titel «100 + 100» 100 Personen das Wort gibt und sie ihr Lieblingsobjekt des Museums vorstellen lässt. Die Rundgänge im NHMF mit den beiden Projektfotografen Laurent Crottet und Aldo Ellena starten um 14.30 Uhr, 15.30 Uhr und 16.30 Uhr. Die Ausstellungen sind anschliessend noch bis zum 22. September 2024 (MAHF) respektive bis zum 9. Februar 2025 (NHMF) zu sehen.