Das Naturhistorische Museum Freiburg feiert dieses Jahr sein 200-jähriges Bestehen. Doch es blickt nicht nur zurück auf eine bewegte Geschichte, sondern auch voraus in eine vielversprechende Zukunft: Ab 2028 wird es sein Publikum an einem neuen Standort empfangen, im alten Zeughaus an der Zeughausstrasse 18, das zu diesem Zweck renoviert und aufgestockt wird.
Die Bauarbeiten laufen nach Plan
Die Bauarbeiten haben am 30. Oktober 2023 begonnen und gehen zügig voran. Zunächst wurde die Baustelle eingezäunt und es wurden Abbauarbeiten durchgeführt. Anschliessend fanden die Grabungen für die künftige Tiefgarage und die Kanalisation sowie erste Betonarbeiten im Untergeschoss statt. Aktuell sind mehrere Teams damit beschäftigt, die bestehenden Holzbalkendecken im alten Zeughaus zu verstärken, um danach die Verbindung zwischen dem künftigen Museum und dem Parking zu errichten. Der Rohbau soll im Laufe des Jahres 2025 beendet sein; der Innenausbau folgt 2025/2026.
Das Projekt des Freiburger Büros Zamparo Architectes zielt darauf ab, ein zeitgemässes Museum zu schaffen und gleichzeitig das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1905 zu erhalten und aufzuwerten. Das neue Museum wird über eine Nutzfläche von 6100 Quadratmetern verfügen. Der Haupteingang wird in ein Foyer mit einer Cafeteria und einem Museumsshop führen. Zudem werden im Erdgeschoss ein Mehrzwecksaal und ein Atelier für die Kulturvermittlung zur Verfügung stehen, während in den beiden oberen Stockwerken die Dauer- und Sonderausstellungen untergebracht werden.
Ein Szenografie-Wettbewerb für die künftige Dauerausstellung
Die Arbeiten für die Gestaltung der künftigen Dauerausstellung sind bereits im Gang. Seit mehreren Monaten entwickelt das wissenschaftliche Team des NHMF deren Inhalte. Um diese Inhalte attraktiv darzustellen, die wissenschaftlichen Themen für die Besucherinnen und Besucher zugänglich zu machen sowie dazu passende Stimmungen zu schaffen und immersive Erfahrungen zu ermöglichen, wird das Museum Szenografie-Fachleute engagieren. Dazu wurde im April 2024 ein Wettbewerb im zweistufigen Studienauftragsverfahren lanciert. Von achtzehn Bewerbungen wurden acht Büros ausgewählt, die an der ersten Phase teilnehmen und ein szenografisches Grobkonzept vorschlagen werden. In der zweiten Phase werden die verbleibenden Büros ab Herbst ein detailliertes Vorprojekt für zwei der vier geplanten Ausstellungssäle ausarbeiten. Ziel ist, im Dezember 2024 zwei Büros oder Teams zu bestimmen, die je zwei Säle der neuen Dauerausstellung gestalten werden.
Insgesamt wird die neue Dauerausstellung eine Fläche von 2000 Quadratmetern umfassen, verteilt auf vier Säle, die regionale und globale Themen aufgreifen. In den beiden Sälen im ersten Stock geht es dabei um die Vergangenheit, und zwar im ersten Saal um die Geschichte des Museums und seiner wissenschaftlichen Sammlungen und im zweiten um die Geschichte des Lebens auf der Erde. Die Räume im zweiten Stock widmen sich derweil aktuellen Fragen und künftigen Herausforderungen, zum einen der regionalen Biodiversität und ihrer Entwicklung, zum anderen der Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten. Eine wichtige Rolle soll wie bisher den ausgestellten Objekten zukommen, welche die Besucherinnen und Besucher unmittelbar ansprechen und berühren. Das Publikum wird dabei selbstverständlich auf alte Bekannte wie den präparierten Seiwal und das Pottwal-Skelett stossen, aber auch neue Entdeckungen machen…
Die Dauerausstellung wird nach dem Abschluss des Innenausbaus und parallel zur ersten Umzugsphase in den Jahren 2027/2028 eingerichtet. Die Eröffnung des Museums für das Publikum ist für Ende 2028 vorgesehen.