Die Ausstellung Nachtfalter – #2 Biodiversität Freiburg wurde im vergangenen September eröffnet und hat 36'420 Besucherinnen und Besucher angelockt. Da das Museum aufgrund der Corona-Massnahmen während dreier Monate geschlossen war, wurde die Ausstellung, die ursprünglich bis Februar 2021 hätte dauern sollen, bis zum August verlängert. Dies ermöglichte es 29'000 zusätzlichen Besucherinnen und Besuchern, die wenig bekannten nachtaktiven Schmetterlinge zu entdecken.
Die Ausstellung beschäftigte sich nicht nur mit der Biologie der Nachtfalter, sondern auch mit dem Thema der Lichtverschmutzung und deren Auswirkungen auf die Tierwelt. Ausserdem rückte sie die Bedeutung wissenschaftlicher Sammlungen in den Fokus, indem sie dem Publikum die eindrückliche Sammlung des Freiburger Naturforschers Tobie de Gottrau (1860–1939) präsentierte. Unter den Veranstaltungen, die im Rahmen der Ausstellung angeboten wurden, ragt eine Nachtexkursion auf den Käsenberg heraus: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entdeckten auf den Spuren der «Geschöpfe der Dunkelheit» die Methode der Lichtfallen, mit denen Nachtinsekten angelockt werden, um sie anschliessend zu fotografieren und zu identifizieren.
Die gleiche Technik war bereits bei der Vorbereitung der Ausstellung zur Anwendung gekommen, um ein Inventar der Nachtfalter des Kantons zu erstellen. Der Biologe François Rion und die Biologin und Ausstellungskuratorin Sophie Giriens stellten an jenen Orten Lichtfallen auf, an denen Tobie de Gottrau bereits vor hundert Jahren zahlreiche Nachtfalter gefangen hatte: in Léchelles und im Vallon des Morteys. 250 verschiedene Nachtfalterarten wurden dabei fotografiert. 133 davon hatte bereits Tobie de Gottrau gefangen. Nicht zuletzt wurden auch 20 Arten gefunden, die zuvor im Kanton Freiburg noch nicht beobachtet worden waren. Die Resultate der Untersuchung wurden an das Schweizerische Zentrum für die Kartografie der Fauna (SZKF) übermittelt, wo sie Eingang in eine gesamtschweizerische Datenbank fanden und die bisher noch sehr lückenhaften Informationen über die Insekten des Kantons Freiburg ergänzen.
Bereits in einer Woche wird das Naturhistorische Museum den dritten Teil der Biodiversitäts-Reihe eröffnen: Die neue Ausstellung widmet sich der Wildkatze und ihrer Rückkehr in den Kanton Freiburg:
Wildkatze - #3 Biodiversität Freiburg