Haben Sie beim Gang durch unseren Mineralogie-Saal bemerkt, dass dort einer unserer Rauchquarze fehlt? Die Lücke ist schwer zu übersehen, denn es sind gerade seine Masse, die das Stück zu etwas Besonderem machen: Der Rauchquarz ist 65 Zentimeter hoch, wiegt 80 Kilogramm und hat einen Umfang von einem Meter. Es ist die grösste Quarzspitze, die bisher im Kanton Graubünden entdeckt wurde.
Ihre Geschichte beginnt am 24. September 1934, als Luis Curschellas, ein Strahler aus Sedrun, die grossartige Entdeckung auf dem Piz Blas im Val Nalps macht. Rasch erregt das Stück Aufmerksamkeit, und schon 1935 kauft es Leonhard Weber vom Institut für Mineralogie der Universität Freiburg und stellt es im Naturhistorischen Museum aus.
Wir haben die Leihgabe zum Anlass genommen, um Teile des Sockels zu restaurieren und so das Beton- und Stahlfundament auszugleichen und zu verstärken. Unser Mitarbeiter und Tierpräparator Boris Baeriswyl hat diese Arbeit ausgeführt.
Sedrun ist eine Hochburg des Kristallsuchens. Die Quarzspitze hat darum eine grosse kulturelle Bedeutung für das Bündnerland und speziell für die Region Sedrun. Die Sonderausstellung im Museum La Truaisch zeigt die Geschichte des Kristalls anhand von Dokumenten und Fotografien. Diese illustrieren, wie Luis Curschellas, dessen Nachkommen nach wie vor in der Region leben, das seltene Stück entdeckt hat. Die Ausstellung ist bis Ende Oktober 2020 zu sehen.
Machen Sie sich einen Spass daraus, den Artikel zum Thema in der romanischen Tageszeitung «La Quotidiana» zu lesen!