

Das NHMF ist mehr als nur ein Gebäude mit Ausstellungsobjekten: Im Museum wird laufend inventarisiert, konserviert, recherchiert. Es werden Ausstellungen vorbereitet, Wissen wird vermittelt, Unterhaltung wird geboten und nicht zuletzt werden auch Fragen zu Flora und Fauna beantwortet.
Wichtige Ereignisse
Jubiläum: ein Buch und eine Ausstellung zum 200. Geburtstag des Museums
Die Publikation «100 + 100, 100 einzigartige Paare erzählen 200 Jahre Geschichte» und die gleichnamige Ausstellung haben das Publikum begeistert. Für das Jubiläumsprojekt hat das Museum 100 Personen eingeladen, sich mit ihrem liebsten Sammlungsobjekt fotografieren zu lassen und die Geschichte hinter ihrer Wahl zu erzählen.
Besuchszahlen: 60 026 Besucherinnen und Besucher im Jahr 2024
Das Naturhistorische Museum hat 2024 60 026 Besucherinnen und Besucher gezählt (66 897 im Jahr 2023), davon 7874 (7074) Schülerinnen und Schüler.
Kulturvermittlung: 48 % der Schülerinnen und Schüler des Kantons
Fast die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler des Kantons haben das Museum im Rahmen eines Angebots der Kulturvermittlung besucht.
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Die Bauarbeiten für das neue Museum an der Zeughausstrasse sind 2024 vorangegangen. Die Betonarbeiten im Untergeschoss, im Speziellen für die Tiefgarage, wurden abgeschlossen. Die Arbeiten zur Verstärkung der bestehenden Holzstrukturen haben begonnen. Das Dach wurde entfernt, um die Aufstockung des Gebäudes vorzubereiten.
Im Frühling wurde ein Szenografie-Wettbewerb ausgeschrieben, um die Agenturen zu bestimmen, welche die vier Säle der künftigen Dauerausstellung gestalten werden. 18 Agenturen haben sich beworben, drei von ihnen wurden am Ende des Verfahrens ausgewählt.
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Sonderausstellungen
- ERDE AM LIMIT (15.09.2023–28.01.2024)
- Küken (09.03–14.04.2024)
- 100 + 100, 100 einzigartige Paare erzählen 200 Jahre Geschichte (17.05.2024–09.02.2025)
- Pilze – #6 Biodiversität Freiburg (12.10.2024–23.02.2025)
Das Jahr 2024 stand im Zeichen des 200-Jahr-Jubiläums der beiden kantonalen Museen. Zu diesem Anlass wurde die Ausstellung «100 + 100» realisiert, zu der ein gleichnamiges Buch erschienen ist und ein reichhaltiges Rahmenprogramm organisiert wurde. Das Festjahr begann mit einer Ton- und Lichtshow am Murten Licht-Festival, die Werke und Objekte aus den Sammlungen des Museums für Kunst und Geschichte und des Naturhistorischen Museums zum Leben erweckte. Zudem wurde in Zusammenarbeit mit dem Museum für Kunst und Geschichte ein öffentliches Festwochenende durchgeführt, das grossenteils im Kollegium St. Michael stattfand, dem ersten Standort der beiden Museen.
Dauerausstellung
Die Wechselvitrine Focus Museum, die sich aktuellen Stoffen aus der Natur widmet, präsentierte im Jahr 2024 das Thema Biodiversität… das volle Leben!.
Im Saal der Tierwelt der Region wurde eine frei zugängliche Leseecke mit einer kleinen Bibliothek eingerichtet.
Die Garderobe wurde neu im Saal der Erdgeschichte untergebracht.
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Das Naturhistorische Museum bietet rund um seine Sammlungen und Ausstellungen ein vielfältiges Kulturvermittlungsprogramm an. Insgesamt profitierten 9908 (11 343) Personen von 435 (440) Angeboten, was 16,5 % (17 %) aller Besucherinnen und Besucher entspricht. Für Erwachsene und Familien wurden 47 (57) Führungen und 40 (55) Veranstaltungen (Vernissagen, Museumsnacht, Abendveranstaltungen, Vorträge, Exkursionen, Ateliers usw.) organisiert, die von 2679 (4209) Personen besucht wurden. Zudem wurden in den Ausstellungen des Museums während der Öffnungszeiten 51 (52) Kulturvermittlungsaktionen durchgeführt, an denen 2281 (2377) Personen teilnahmen.
Das Angebot für Kinder ausserhalb des schulischen Rahmens wurde 2024 erneuert, im Speziellen mit der Schaffung eines Clubs für das junge Publikum. Insgesamt gab es 92 (66) Angebote (Bastelstunden, Ateliers, Geburtstagsfeste, Exkursionen), zu denen 1191 (829) Kinder kamen. Für Schulen wurden 1 (2) neues Atelier und 1 (2) neues Dossier produziert. Insgesamt haben 3758 (3928) Schülerinnen und Schülern aus 205 (220) Klassen 12 (12) verschiedene Ateliers besucht; das sind 48 % (56 %) aller Schülerinnen und Schüler des Kantons. 1330 (2149) Schülerinnen und Schüler aus 75 (114) Freiburger Klassen haben vom Programm Kultur & Schule profitiert, davon 406 (653) im Rahmen des Festivals Kultur & Schule. 601 Schülerinnen und Schüler aus 36 Klassen der Sekundarstufen 1 und 2 sowie der Berufsfachschulen haben den vom kantonalen Klimaplan unterstützten Workshop im Rahmen der Sonderausstellung «Erde am Limit» besucht. 342 Schülerinnen und Schüler aus 17 Klassen nahmen entweder in ihrer Schule oder im Museum am Workshop «Biodiversität – Vielfalt gewinnt!» teil, der vom Aktionsportfolio zur Förderung der Biodiversität im Siedlungsraum subventioniert wird.
Vergrössern Atelier für Kinder und Eltern am Samstagmorgen im Museum © Alle Rechte vorbehalten - michaelmaillard.com Vergrössern Atelier zum Thema Wasser mit Freiburger Schülerinnen und Schülern © Alle Rechte vorbehalten - michaelmaillard.com -
2024 hat das Naturhistorische Museum zwei grosse Digitalisierungsprojekte abgeschlossen, die im Rahmen des Schweizer Netzwerks Naturhistorische Sammlungen (SwissCollNet) mit der finanziellen Unterstützung von Bund und Kanton realisiert wurden. Dank dieser Projekte konnten 11 025 Herbarbelege aus der Sammlung von Franz Joseph Lagger (1799–1870) sowie die kompletten Käfersammlungen von Hans Pochon (1900–1977) und Nestor Cerutti (1886–1940) mit insgesamt 34 742 Objekten digital erfasst und katalogisiert werden.
Ebenfalls im Rahmen von SwissCollNet hat sich das Museum am Projekt «Specify CH» beteiligt. Dieses vom Naturhistorischen Museum Genf lancierte Projekt hilft mehreren Schweizer Institutionen, ihre biologischen und paläontologischen Sammlungsdaten in eine neue Datenbank zu migrieren. Diese neue, einheitliche Datenbank ersetzt die verschiedenen Datenbanken, welche das Museum bisher genutzt hat.
Neben SwissCollNet führte das Museum 9 (9) wissenschaftliche Projekte durch: 1 (1) zu Vögeln (Mauersegler), und 8 (8) zu Pflanzen und Pilzen (unter anderem zur Flora der Alpen und der Arktis, zu Moor-Pilzen, zu bedrohten Bäumen und Reliktbäumen oder zu Farnen).
Die botanischen Projekte und ihre Resultate wurden an 3 (2) Kongressen in der Schweiz präsentiert (Biology’24 in Zürich, 6th European Conservation Genetics Meeting in Genf, Symposium über Ulmengewächse in Kalmthout in Belgien).
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums haben 24 (11) Artikel in internationalen oder schweizerischen wissenschaftlichen Zeitschriften mit Peer Review veröffentlicht (Entomo Helvetica, Insects, Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen, Ecology and Evolution, Annals of Forest Science, Scientific Reports, Plants, Hacquetia, European Journal of Forest Research, Journal of Nature Conservation, Forestry Research, Optics Express, Forest Ecology and Management, Journal of Systematics and Evolution, Feddes Repertotium).
Das Museum hat 2024 ebenfalls die Inventarisierung seiner wissenschaftlichen Sammlungen fortgesetzt. Inklusive der im Rahmen von SwissCollNet inventarisierten Objekte ist nunmehr die Hälfte der gesamten Sammlung digital erfasst und katalogisiert. Die Sammlungen wuchsen durch Anschaffungen und Schenkungen.
Vergrössern Rüsselkäfer Polydrusus abeillei: Das Exemplar aus dem Wallis beweist, dass diese Art einst in der Schweiz vorkam. © MHNF - NHMF -
Kantonale Biodiversitätsstrategie
Im Frühling 2024 wurde ein Aktionsportfolio zur Förderung der Biodiversität im Siedlungsraum lanciert. Im Rahmen der Massnahmen M6-1 «Unterstützung der Gemeinden bei Information und Sensibilisierung» und M3-9 «Unterhalt in Bauzonen» haben das Naturhistorische Museum und das Amt für Wald und Natur rund 130 Subventionsgesuche von Gemeinden und Privatpersonen aus allen Bezirken entgegengenommen und analysiert. Am meisten Gesuche betrafen den Ersatz von Kirschlorbeer- und Thujahecken (33 genehmigte Gesuche), das Pflanzen von Bäumen (16), Hecken (7) und Obstgärten (7) sowie das Anlegen von Teichen (6).
Die Umsetzung der Massnahme M6-2, die eine Auflistung der für Gemeinden und Schulen zur Verfügung stehenden Aktivitäten mit direktem Bezug zur Biodiversität anstrebt, ist im Gang. Diese Liste soll den Zugang zu bereits existierenden Angeboten für verschiedene Zielgruppen erleichtern.
Im Rahmen der Massnahme M6-3 «Vulgarisierung und Sensibilisierung» hat das Museum die Vorbereitung und Durchführung von 71 Ateliers für Freiburger Schulklassen koordiniert (32 in der Stufe 1-4H, 26 in der 5-8H und 13 in der 9-11H). Die Teilnahme an diesen Workshops war für die Klassen kostenlos; im Gegenzug setzten sie auf dem Gelände ihrer Schule eine Massnahme zur Förderung der Biodiversität um.
Das 2023 gestartete Sensibilisierungsprojekt für einen biodiversitätsfreundlichen Unterhalt auf Privatgrundstücken wurde fortgesetzt. Diese Initiative richtet sich an Grundeigentümer und -verwalter. 2024 fanden Treffen mit acht Personen statt, die für die Pflege von Aussenbereichen verantwortlich sind; fünf von ihnen wurden im Anschluss einfache Unterhaltspläne zur Verfügung gestellt.
Die Tierpflegestation untersteht dem Amt für Wald und Natur; die kranken oder verletzten Wildtiere werden vom Personal des Naturhistorischen Museums in Empfang genommen und gepflegt. 2024 wurden 615 (648) Tiere aufgenommen; 264 (281) wurden gepflegt und wieder ausgesetzt; 351 (348) starben oder mussten eingeschläfert werden. Ende Jahr befanden sich noch 11 (19) Tiere in Pflege.
Kennzahlen
Das NHMF markiert sein 200-Jahr-Jubiläum, das es im Jahr 2024 mit verschiedenen Veranstaltungen gefeiert hat.