Es wurden 26 Projekte für Umfahrungsstrassen und für die Aufhebung von Bahnübergangen analysiert, worunter sich in gewissen Fällen (Belfaux, Düdingen, Givisiez, Kerzers, Marly-Matran und Vuisternens-devant-Romont) auch Projektvarianten befinden.
Der Nutzen der 26 Projekte wurde aufgrund von 5 Oberkriterien beurteilt: der direkte Nutzen für die Strassenbenützerinnen und benützer, die Folgen für die Verkehrssicherheit, die Auswirkungen auf die Umwelt und den Ressourcenverbrauch, die Konsequenzen für die Lebensqualität in besiedeltem Gebiet sowie die Folgen für die ökonomischen Räume und Strukturen, die für die Wirtschaftsentwicklung nötig sind. Auf der Grundlage dieser gewichteten Kriterien wurde für jedes Projekt dessen Gesamtnutzen berechnet. Dieser Gesamtnutzen wurde darauf zu den jährlichen Kosten des jeweiligen Projekts, die gestützt auf eine Vorstudie mit einer Genauigkeit von ±20 % geschätzt wurden, in Beziehung gesetzt.
Die Projekte wurden in 4 Kategorien eingeteilt:
> Kategorie I: Die Kostenwirksamkeit im Horizont 2030 ist hoch. Darunter fallen 9 Projekte: die Aufhebung des Bahnübergangs in Givisiez sowie die Umfahrungsstrassen von Romont, Belfaux (2 Varianten), Burg-Löwenberg, Granges-Paccot-Pensier, Salvenach, Courtepin und Neyruz. Für diese Projekte wird empfohlen, eine Planungsstudie zur genauen Bestimmung der Prioritätenordnung innerhalb dieser Kategorie durchzuführen.
> Kategorie II: Die Kostenwirksamkeit von 5 Projekten wird im Horizont 2030 als mittel eingestuft. Es handelt sich um die Projekte für die Umfahrungsstrassen von Givisiez, Châtel-Saint-Denis, Prez-vers-Noréaz, Belfaux (kurze Variante) und Chavannes. Die Studie empfiehlt eine Überprüfung dieser Ergebnisse für nach 2030 und in der Zwischenzeit die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt.
> Kategorie III: Die Kostenwirksamkeit von 5 Projekten im Horizont 2030 ist tief. Es handelt sich um die Projekte für die Umfahrungsstrassen von Marly-Matran (2 Varianten), Düdingen (2 Varianten) und Vuisternens-devant-Romont. Die Studie empfiehlt, die Umsetzung dieser Projekte zu verschieben und mittelfristig die Ortsdurchfahrt umzugestalten. Zum Projekt für die Umfahrungsstrasse von Düdingen ist zu ergänzen, dass die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion (RUBD) entsprechend ihrem Auftrag dem Staatsrat einen Vorschlag für ein Kreditbegehren zugunsten der zweiten Projektphase unterbreiten wird.
> Kategorie IV: Bei 7 Projekten ist der Nutzen negativ. Das heisst, deren Realisierung hätte mehr Nachteile als Vorteile. Die Studie empfiehlt, diese Projekte aufzugeben und stattdessen die Ortsdurchfahrt umzugestalten. Es handelt sich um die Aufhebung des Bahnübergangs in Vuisternens-devant-Romont sowie die Projekte für die Umfahrungsstrassen von Courgevaux, Estavayer-le-Lac, Kerzers (zwei Varianten), Delley und Farvagny.
Die Studie von Ernst Basler + Partner, Zürich, wurde 2010 von der RUBD lanciert, nachdem zahlreiche Anfragen für Umfahrungsstrassen eingereicht worden waren. Ziel war eine Methode zur objektiven Beurteilung der Projekte und die Bereitstellung einer Entscheidungsgrundlage. Der Kanton Freiburg verfügt nun über ein solches Instrument. Die Ergebnisse der Studie wurden dem Staatsrat vorgestellt. Dieser wird zu gegebener Zeit das weitere Vorgehen beschliessen.