Das Gesamtverkehrskonzept (GVK), das am Mittwoch in Düdingen der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, zeigt den Weg für die zukünftige Entwicklung des Verkehrssystems des unteren Sensebezirks auf. Dabei verfolgt es vier Ziele: Verkehr vermeiden, Verkehr verlagern, Verkehr verträglich gestalten, Verkehr vernetzen. Das GVK dient als Basis für den Teil Verkehr und Mobilität des Richtplans Region Sense, der in Kürze vorliegen soll.
Verkehrssystem mit Verbesserungspotenzial
Der Schlussbericht zum GVK hält fest, dass das Verkehrssystem im unteren Sensebezirk für den motorisierten Individualverkehr bereits gut ausgebaut ist. Potenziale bestünden vor allem noch beim Veloverkehr und beim öffentlichen Verkehr. Dabei seien neben den Innerortsbeziehungen auch die Förderung von Pendlerströmen mit diesen Verkehrsmitteln anzustreben.
Nicht zufriedenstellend sei namentlich die Situation in den Ortszentren Flamatt und Düdingen sowie bei den Autobahnausfahrten, wo es in den Hauptverkehrszeiten oft zu Staus komme, was Sicherheitsdefizite sowohl für den motorisierten wie auch für den Fuss- und Veloverkehr nach sich ziehe. Zudem würden dadurch auch der öffentliche Verkehr behindert und die Aufenthaltsqualität in den Ortschaften eingeschränkt.
37 Massnahmen unterschiedlicher Priorität
In Übereinstimmung mit der Kantonsverfassung und dem neuen Mobilitätsgesetz, das Anfang 2023 in Kraft treten wird, stellt das GVK die Förderung einer nachhaltigen Mobilität ins Zentrum. Es präsentiert 37 Massnahmen in drei Prioritätsstufen (A, B, C), mit denen das Verkehrssystem in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiterentwickelt werden soll.
Demnach sollen zunächst die kritischen Ortsdurchfahrten von Düdingen und Flamatt verbessert und die überregionalen Erschliessungen sichergestellt werden. Als prioritäre Massnahme in diesem Bereich listet das Konzept namentlich einen Tunnel als Direktverbindung Chrummatt – Autobahnanschluss Flamatt auf. Im Gegenzug figuriert die Umfahrung Düdingen lediglich in Priorität C. Eine Direktverbindung Chrummatt – Autobahnanschluss Flamatt ist gemäss Machbarkeitsstudie des Tiefbauamts möglich. Sie wurde gegenüber einer Umfahrung Düdingen priorisiert, da sie eine grössere Wirkung verspricht und somit zielführender ist. Zudem sind in Düdingen verschiedene Massnahmen vorgeschlagen, welche die bestehenden und kommende Probleme lösen sollen. So ist auch die Verbindung Birch-Luggiwil unter Priorität A aufgeführt. Dieses Projekt hat der Kanton im Einvernehmen mit dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Energie und Verkehr (UVEK) übernommen, unter anderem, um die Umweltauswirkungen zu optimieren.
Neben der Aufwertung der Ortsdurchfahrten werden weitere Massnahmen zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs und des Fuss- und Veloverkehrs umgesetzt. Somit entsteht ein Angebot an durchgehenden, sicheren und attraktiven Verbindungen innerhalb des unteren Sensebezirks, aber auch mit Anschlüssen an das regionale und überregionale Netz.