Die Bevölkerung des Kantons Freiburg wird auch in den kommenden Jahren stark wachsen - stärker als in allen anderen Kantonen (bis 2050 werden im Kanton Freiburg 150 000 zusätzliche Einwohnerinnen und Einwohner erwartet). Aus diesem Grund muss das Bahnangebot weiter ausgebaut werden. Aus Sicht des Staatsrat sind vier Projekte unerlässlich: die Einführung des Viertelstundentakts in der Agglomeration Freiburg, der Bau von zwei neuen Bahnhaltestellen in Avry und Agy sowie die Einführung einer 3. Direktverbindung zwischen Lausanne und Bern mit Halt in Palézieux, Romont, Freiburg und Düdingen. Der Staatsrat bedauert denn auch, dass der Bundesrat diese vier Projekte nicht in seine Vernehmlassungsvorlage zum nächsten STEP-Ausbauschritt aufgenommen hat.
Die Einführung des Viertelstundentakts auf allen Eisenbahnlinien im Perimeter der Agglomeration Freiburg, d. h. auf den Linien von Freiburg nach Givisiez, Düdingen bzw. Rosé ist ein Schlüsselprojekt. Er deckt sich mit dem Agglomerationsprogramm der 2. Generation, der vom Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) validiert wurde. Der Bau von zwei neuen Bahnhaltestellen in Avry und Agy ist ebenfalls ein Schlüsselprojekt. Beide Schlüsselprojekte sind Bestandteil der Verdichtungsstrategie des Kantons, die zum Ziel hat, die modale Verlagerung zu fördern und dem erwarteten Anstieg der Passagierzahlen gerecht zu werden.
Die Einführung einer dritten Direktverbindung zwischen Lausanne und Bern ist genauso nötig. Der Süden des Kantons Freiburg ist eine Region, die sich in den nächsten Jahren stark entwickeln wird. Somit ist es zentral, dass diese Region über ein attraktives und wirksames öffentliches Verkehrsangebot Richtung Genferseeregion wie auch Richtung Freiburg und Bern verfügt. Mit dieser dritten Direktverbindung werden die regionalen Zentren im Süden des Kantons Freiburg deutlich besser erschlossen. Diese neue Verbindung, die schon vor Jahren versprochen wurde und im Finanzierungsprogramm ZEB vorgesehen ist, wurde nicht realisiert und soll nun nicht mehr Teil des nächsten Ausbauschritts sein.
Der Kanton Freiburg hat dem Bundesamt für Verkehr (BAV) insgesamt 16 regionale Angebotskonzepte übermittelt. Davon wählte der Bundesrat die Beschleunigung des RegioExpress Bulle-Fribourg/Freiburg, die Einführung des Halbstundentakts zwischen Freiburg und Neuenburg sowie die Einrichtung des Logistikstandorts Broyebezirk aus. Die endgültige Entscheidung liegt beim Bundesparlament, das im 2019 über die vom Bundesrat validierten Projekte befinden wird.
STEP: Bundesbern muss die Freiburger Projekte unterstützen, damit der Kanton seine Entwicklung antizipieren kann
29. September 2017 - 13H30
Der Viertelstundentakt in der Agglomeration Freiburg, je eine neue Haltestelle in Agy und Avry sowie eine 3. Direktverbindung zwischen Lausanne und Bern: Diese Projekte sind unerlässlich für die Entwicklung des Kantons Freiburg und die Befriedigung der steigenden Nachfrage infolge des in den nächsten Jahren erwarteten Bevölkerungswachstums. Der Staatsrat bedauert, dass der Bundesrat diese Projekte nicht in seine Vernehmlassungsvorlage zum nächsten Bahn-Ausbauschritt aufgenommen hat; denn für den Staatsrat steht fest, dass diese Investitionen für den Kanton nötig sind. Deshalb wird er sich dafür einsetzen, dass die eidgenössischen Räte sie während den Debatten im 2019 hinzufügen.
Herausgegeben von Direktion für Raumentwicklung, Infrastruktur, Mobilität und Umwelt
Letzte Änderung: 29.09.2017 - 13h30