Anzahl Brände im Sensebezirk im Kantonsvergleich
Von den gesamt 253 Bränden im Kanton Freiburg im letzten Jahr, mussten 53 Fälle durch die Kriminalpolizei und das Kriminaltechnische Kommissariat (KTK) genauer ermittelt werden. Davon betreffen 7 Fälle den Sensebezirk, wovon der Brand auf dem Stoss als der spektakulärste gewertet werden muss. Somit ist der Sensebezirk nicht mehr und nicht weniger von Feuer betroffen als andere Bezirke.
Statistik der Brände im Sensebezirk zwischen 1995 und 2015
Während der letzten 20 Jahre wurden im Sensebezirk insgesamt 914 Brände registriert. Die Statistik deckt auf, dass in grösseren Agglomerationen mehr Brände zu verzeichnen sind als in kleineren Gemeinden. Aus dieser Statistik ist keine besondere Feuerproblematik im Sense-Oberland zu erkennen.
Zahlreiche Brände ohne Ermittlung der Täterschaft
Im Verlauf der letzten 20 Jahren kam es mehrmals und auch zu suspekten Bränden. In zahlreichen Fällen konnte die Ursache eruiert werden, z.T. jedoch ohne dass die Täterschaft ermittelt werden konnte. Bei einigen Bränden ist die Ursache bis heute nicht bekannt.
Fünf Fälle im Sense-Oberland
- Höllbachbrücke
Im Januar 2013brannte die Höllbachbrücke ab aufgrund eines kriminellen Aktes. Trotz zahlreicher Einvernahmen und umfangreicher technischer Ermittlungsarbeit konnte die Täterschaft nicht identifiziert werden. Für diesen Fall gab es nur wenige nützliche Hinweise aus der Bevölkerung. Das Verfahren ist suspendiert.
- Brand eines Stalles auf dem Stoss, Plaffeien
Im März 2014 fiel der Kleintierstall auf dem Stoss einem Feuer zum Opfer. Eine Straftat führte zu diesem Brand. Eine sehr hohe Anzahl Einvernahmen und mehrere Hundert Stunden Ermittlungsarbeit durch das Kriminaltechnische Kommissariat und die Fahnder wurden geleistet. Aussagen wurden häufig nur mit grosser Zurückhaltung gemacht. Das Verfahren ist suspendiert.
- Brand einer Bretterhütte im Sensegraben, Plaffeien
Im Zusammenhang mit diesem Brand von Ende Jahr 2014 zeigte die Polizei zwar einen mutmasslichen Täter dieser illegalen Baute an. Mangels Beweisen stellte die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen diese Person aber am 10. August 2015 ein.
- Brand Hotel Kaiseregg, Plaffeien
Das im Januar 2015 einem Feuer zum Opfer gefallene Gebäude wurde inzwischen abgerissen. Die Ursache konnte nicht mit Sicherheit eruiert werden. Kostspielige, technische Kontrollen, zahlreiche Einvernahmen und viele Stunden Ermittlungsarbeit führten bis heute zu keinem eindeutigen Ergebnis. Es bestehen aber starke Hinweise auf Brandstiftung. Ein Polizeirapport wird demnächst erstellt werden. Die Staatsanwaltschaft wird anschliessend über das weitere Vorgehen entscheiden.
- Brand in einem Keller, Rishalta, Plaffeien
Im März 2015 kam es zu einem Brandausbruch in einem Keller in einem privaten Gebäude in der Rishalta, Plaffeien. Es handelte sich um einen kriminellen Akt. Nach einem Dutzend Einvernahmen konnten zwei Jugendliche wegen vorsätzlicher Brandstiftung angezeigt werden. Die Zuständigkeit dafür liegt beim Jugendgericht.
Informationen werden gerne entgegengenommen
Die Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei haben im Zusammenhang mit diesen und zahlreichen anderen Brandfällen bedeutende Ermittlungsarbeiten geführt. Nur teilweise konnten die Ursache, bzw. die Täterschaft eruiert werden.
Die Ermittlung der Brandursache und die Identifikation eines Brandstifters gehen mit der tatkräftigen Mithilfe der Bevölkerung und der Behörden viel leichter vonstatten. Nicht selten hängt der Erfolg genau davon ab. Unbegründete Verdächtigungen, klare Unwahrheiten und das schlichte Verschweigen von Kenntnissen behindern dagegen die Ermittlungen. Dadurch entstehen Verzögerungen, Kosten, Persönlichkeitsverletzungen und Unruhe in der Bevölkerung.
Polizei und Staatsanwaltschaft bitten Behörden und Bevölkerung daher inskünftig um eine wirksamere Mithilfe.