Am Samstag, den 9. Juli, und Sonntag, den 10. Juli, macht die Tour de France 2022 auf Schweizer Boden Halt, und zwar für zwei Etappen: Dole (F) - Lausanne und Aigle - Châtel (F). Von der Ankunft in der Schweiz bis zum Verlassen wird das Sicherheitsdispositiv unter der Leitung der Schweizer Behörden stehen.
Im Auftrag des Waadtländer Staatsrats hat die Kantonspolizei Waadt zusammen mit allen Waadtländer Gemeindepolizeien, den Kantonspolizeien der Kantone Freiburg und Wallis sowie den französischen Ordnungskräften (Gendarmerie und Police Nationale) einen Sonderstab (EM) "Öffentliche Sicherheit" gebildet.
Alle institutionellen Partner wurden gebeten, zur Ausarbeitung des umfassenden Sicherheitskonzepts beizutragen, darunter der Zivilschutz, die Armee, die Feuerwehr, der medizinisch-sanitäre Bereich, die Generaldirektion für Mobilität und Strassen, die Transportpolizei, das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit, der Kantonale Führungsstab des Kantons Waadt, die öffentlichen Verkehrsmittel und die private Sicherheit. Die Organisationskomitees der Etappen von Lausanne und Aigle sowie die ASO wurden in die Denkprozesse einbezogen.
Seit mehr als neun Monaten hat sich dieser Stab damit beschäftigt, die Bewältigung dieses Ereignisses zu antizipieren und vorzubereiten. Er arbeitete an der Koordination, der Sicherheits-Gouvernanz, der Führung, der Planung der Mittel und des Personals, der Risikoanalyse und der Kommunikation.
Das Rennen wird als komplex bezeichnet, es hat eine grosse Tragweite und stösst bei den Medien auf starkes Interesse. Die Strecken im Waadtland werden von einem Hauptkommandoposten aus geführt, der sich für beide Etappen in Lausanne befindet. Die Kantone Freiburg und Wallis sind auf ihrem jeweiligen Gebiet völlig unabhängig. Um die gemeinsamen Anstrengungen zu rationalisieren, wurden spezifische Mittel zwischen den drei Kantonspolizeien zusammengelegt.
So werden beispielsweise während des gesamten Wochenendes insgesamt rund 4'800 Personen aus den Kantonen Waadt, Freiburg und Wallis, der Schweizer Armee und privaten Sicherheitsdiensten im Einsatz stehen. Es sind rund 2'100 Zivilschutzpflichtige, 1'500 Polizistinnen und Polizisten, 200 Fachleute des medizinisch-sanitären Dispositivs, 400 Angehörige der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr, 300 Angehörige der Armee, 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Protect'Service.
Mehr als 800 Verkehrspunkte werden auf der Strecke am Samstag und 1’300 am Sonntag von der Polizei, dem Zivilschutz, privaten Sicherheitsdiensten und der Armee besetzt sein. Achtzehn Feuerwehrkasernen werden geöffnet und einsatzbereit stehen, die Rettungs- und Notfalldienste werden ausgelagert, um jederzeit in der Umgebung der Strecke in allen drei Kantonen, insbesondere in entlegenen Gebieten, intervenieren zu können.
Mehrere wichtige Aufgaben und Herausforderungen im Bereich der öffentlichen Sicherheit wurden berücksichtigt. Es geht insbesondere darum, den Raum des Rennens und die eingerichtete Infrastruktur zu sichern, die Flugsicherheit zu gewährleisten, die globalen Auswirkungen auf das Westschweizer Strassennetz zu bewältigen und die jederzeitige Verfügbarkeit der Sicherheitsmittel 117-118-144 zu garantieren, gegebenenfalls durch eine geografische Neupositionierung. Die Grundversorgungseinheit ist gewährleistet, ebenso wie die Einsatzfähigkeit bei anderen Ereignissen, die nicht zur TdF gehören. Der Stab "Öffentliche Sicherheit" muss auch darauf abzielen, die Auswirkungen der Veranstaltung auf die Bevölkerung zu verringern, die festlichen Aspekte einzurahmen und den Zugang zu Informationen für die betroffenen Personen zu erleichtern, insbesondere durch die vollständige Schliessung der von den Fahrern benutzten Strassen für mehrere Stunden.
Hinzu kommen Einschränkungen durch festliche Veranstaltungen im Zusammenhang mit der TdF, den Beginn der Schulferien, Festivals (Cité und Montreux Jazz), Treffen und Sportveranstaltungen (Fussball, Tennis, Damenradrennen einen Tag vor der Durchfahrt der TdF).
Die TdF ist das drittgrösste Sportereignis der Welt mit den meisten Zuschauern. ASO stellt ein umfangreiches Dispositiv mit Bildberichterstattung durch Hubschrauber auf. Der Luftverkehr in der Umgebung des Rennens wird daher an beiden Tagen dicht sein.
Überflugverbot für Drohnen
Für unbemannte Luftfahrzeuge (Drohnen) gilt laut kantonalen Verordnungen ein Flugverbot. Für andere Luftfahrzeuge (Flugzeuge, Helikopter) hat der Bund kantonale Gefahrenzonen festgelegt, die von der TdF betroffen sind.
Empfehlungen und praktische Tipps
Ein grosses Publikum wird sich an den Streckenrändern, sowohl in den Städten als auch auf den Pässen, versammeln, um die Werbekarawane und die Fahrer zu sehen. So werden beispielsweise in Lausanne am Samstag, den 9. Juli, mehr als 60’000 Personen erwartet.
Daher empfiehlt die Polizei:
- öffentliche Verkehrsmittel zu bevorzugen
- Verschiebungen vorausschauend zu planen
- die aufgestellte Signalisation zu beachten
- genügend Platz für die Werbekarawane, die Fahrer und die Durchfahrt der Rettungsdienste zu lassen
- Kinder unter Aufsicht zu halten
- sich vor Hitze zu schützen, undausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Schliesslich hat der Stab für öffentliche Sicherheit daran gearbeitet, günstige Bedingungen für einen reibungslosen Ablauf dieser Sport- und Festveranstaltung zu schaffen. Die Kommandanten der betroffenen Gendarmerien erklärten: "Dieses Dispositiv muss sich jederzeit anpassen können und durch die Einsatzbereitschaft zum Image der Bedachtheit der Schweizer Sicherheitsdienste beitragen. Alle unsere Kräfte müssen erreichbar, verfügbar und beruhigend sein".
Links und nützliche Informationen
Etappe von Lausanne:
Zufahrten und Verkehr
Google Map
Etappe von Aigle:
Aigle
Google Map
Öffentliche Verkehrsmittel der Region Lausanne:
Verkehrsmittel Lausanne
Freiburger Verkehrsbetriebe (TPF):
TPF
Bahnlinie Montreux Berner Oberland (MOB):
MOB
Hotline für die Bevölkerung:
021 315 30 30
Unbenannte Luftfahrzeuge (Drohnen) - Flugverbot:
Flugverbot