Die Stadt Baradero liegt im Delta des Río de la Plata und wurde von Freiburger Familien (hauptsächlich aus dem Vivisbachbezirk), die in der Mitte des 19. Jahrhunderts dorthin ausgewandert sind, gegründet. Seit den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts haben ein argentinischer und ein freiburgischer Verein die Verbindungen zwischen ursprünglicher Heimat und Wahlheimat wieder aufgenommen, Projekte zum kulturellen Austausch entwickelt und mit der Unterstützung mit privaten und öffentlichen Mitteln aus Freiburg die Renovationsarbeiten an der Casa Suiza in Baradero ausgeführt. Die bedeutenden Arbeiten, die in Angriff genommen wurden, gehen dem Ende zu, und im Schweizer Haus ist ein Ausstellungsraum für das Erbe der Zuwanderung aus Freiburg und weiteren Regionen der Schweiz geplant.
Um diese Renovation zu beurteilen und den geknüpften Verbindungen einen offiziellen Charakter zu geben, wird eine Freiburger Delegation unter der Leitung von Staatsrat Georges Godel, Finanzdirektor, der ausserdem die Staatskanzlerin, der Vorsteher des Amts für Kultur und Vertreter des Vereins Baradero-Freiburg angehören, am 7. Februar 2016 in Baradero zur Feier des 160. Jahrestags der Ankunft der ersten Schweizer Siedler die Behörden der Gemeinde treffen. Mit der Unterzeichnung einer Zusammenarbeitsvereinbarung werden sich die beiden Parteien verpflichten, die Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur und Bildung zu unterstützen und zu fördern. Praktika zur beruflichen Weiterbildung oder Sprachaufenthalte am Ende der Lehre oder des Studiums sowie kulturelle Aktivitäten auf dem Gebiet der Museografie und der Migrationsforschung können unterstützt werden.
Nach den Vereinbarungen mit Nova Friburgo in Brasilien und Puerto Yartou in Chile ist das die dritte Zusammenarbeitsvereinbarung, die der Staat Freiburg in Lateinamerika unterzeichnet.