Der Staatsrat sagt Nein zur Tierversuchsinitiative. Die Initiative will alle Tier- und Menschenversuche verbieten. Ausserdem soll die Einfuhr aller Produkte, die an Menschen oder Tieren getestet wurden, verboten werden. Dadurch würden der Schweiz sämtliche Fortschritte in der Medizin und den Biowissenschaften vorenthalten, wie z. B. die Impfstoffe gegen COVID-19. Weder Krankheiten noch die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden oder Impfstoffe machen aber an den Grenzen der Schweiz Halt.
Der Staatsrat ist gegen diese Initiative, umso mehr, als sowohl die Universität Freiburg als auch das HFR davon betroffen wären. Um ein Beispiel zu zitieren, werden hier – und noch in Zürich – schweizweit einzigartige Versuche an nichtmenschlichen Primaten durchgeführt. Mit diesen Projekten sollen unter anderem Therapien, dank denen sich Patientinnen und Patienten besser von Hirnschäden, wie Schlaganfällen, erholen, entwickelt werden. Die Initiative würde nicht nur diese Forschung unmöglich machen, sondern auch ein Hindernis für bestimmte Disziplinen darstellen, z. B. in der Pädagogik oder Psychologie (z. B. Studien über den Schlaf) oder auch in der Verhaltensökonomie, Sportwissenschaft oder Soziologie.
Schliesslich sollte daran erinnert werden, dass der rechtliche Rahmen für Tierversuche in der Schweiz zu den strengsten der Welt gehört. Im Kanton Freiburg bewährt sich das gesetzlich vorgeschriebene System. Für jeden Tierversuch muss ein Gesuch beim Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen eingereicht werden; dieses erteilt oder verweigert die Bewilligung auf Stellungnahme der kantonalen Tierversuchskommission.