Der Wasserablass startet am 27. Mai gegen 22.00 Uhr mit der Öffnung eines der beiden Grundablässe der Staumauer von Rossens. Der Wasserstand wird allmählich ansteigen, vor Mitternacht soll der maximale Durchfluss erreicht werden. Der Durchfluss an der Staumauer von Rossens wird am 28. Mai ab 1.30 Uhr stufenweise reduziert und normalisiert sich gegen 8.30 Uhr.
Der maximale Durchfluss wird 45 m3/s betragen, was beinahe dem 20-fachen des regulären Abflusses (3,5 m3/s im Sommer, vom 20. Mai bis 30. September) entspricht. Er wird dennoch deutlich geringer ausfallen als beim letzten künstlichen Hochwasser von Groupe E (220 m3/s am 3. Oktober 2023) und bei den natürlichen Hochwassern im vergangenen November mit Durchflüssen historischer Grössenordnung von über 800 m3/s. Seine Auswirkung auf den Durchfluss der Saane unterhalb der Staumauer von Rossens wird begrenzt sein. In der Freiburger Unterstadt werden die Schleusen der Staumauer Magere Au geschlossen bleiben und das Wasserkraftwerk Oelberg wird sein übliches Turbinierungsprogramm fortsetzen. Auf diese Weise wird die Sicherheit unterhalb der Staumauer Magere Au gewährleistet. Gleiches gilt für Schiffenen, wo keine besonderen Massnahmen vorgesehen sind.
Der Wanderweg Magere Au wird zugänglich bleiben. Trotzdem ist es geraten, vorsichtig zu sein und sich vom Gewässer während des Wasserablasses fernzuhalten.
Geschiebe beobachten
Der durch die Kantons- und Bundesbehörden genehmigte Wasserablass erfolgt im Rahmen der Sanierung des Geschiebehaushalts zwischen Rossens und Hauterive gemäss dem Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer. Infolge der im November 2020 angeordneten Sanierungspflicht beaufsichtigt Groupe E Untersuchungen, um die Umweltdefizite in Zusammenhang mit den Tätigkeiten zur Stromerzeugung zwischen Rossens und Hauterive zu evaluieren und Sanierungsziele und -massnahmen für das Geschiebe unterhalb der Staumauer von Rossens zu definieren.
Rund 2000 m3 Kies wurden auf Höhe des Baches Serbache entnommen und im Flussbett der Saane unterhalb der Staumauer von Rossens aufgeschüttet. Der Wasserablass vom kommenden Montag soll es ermöglichen, die Wirkung eines geringeren Durchflusses auf den Geschiebehaushalt und seine Effizienz, im Flussbett wachsende Algen zu entfernen, nach einem starken natürlichen Hochwasser wie Mitte November 2023 zu bewerten. Die betroffenen Gemeinden, die Umweltorganisationen und die Freiburger Fischerinnen und Fischer wurden informiert.
Keine Auswirkung auf Stromrechnung
Die für den Wasserablass eingesetzte Wassermenge liegt bei über einer Million Kubikmeter und entspricht rund 200 MWh Strom, d. h. dem Jahresverbrauch von rund fünfzig Haushalten. Der gesamte Energieverlust wird vom Bund über den durch das BAFU verwalteten Sanierungsfonds übernommen. Der Wasserablass hat daher keinerlei Auswirkung auf die Stromrechnung und stellt, wie geplant, keine Gefahr für die Versorgungssicherheit der Kundinnen und Kunden von Groupe E dar.
Durch die enge Mitwirkung an der Umsetzung der gesetzlich definierten Massnahmen bezeugt Groupe E ihren Willen, ein Gleichgewicht zwischen der heimischen Produktion erneuerbarer und nachhaltiger Energie, dem Schutz vor Naturgefahren und dem Umweltschutz zu finden.