Die Berichte über die Kampagnen 2020 machen eine Bestandsaufnahme der Qualität der drei Einzugsgebiete und bewerten deren Entwicklung seit den letzten Untersuchungen im Jahr 2014. Seit einigen Jahren werden auch die Resultate der systematischen Abfischungen veröffentlicht, die vom Amt für Wald und Natur durchgeführt werden. Die Mikroverunreinigungen wurden 2020 nebst der punktuellen Probenahmen auch durch kontinuierliche Messungen über 15 Tage analysiert. Diese Untersuchungen finden einzig in Gewässern statt, die stark mit Pflanzenschutzmittel belastet sind. In dieser Kampagne betrifft dies die Bibera.
Obere Broye
Die chemisch-physikalische Wasserqualität der Oberen Broye und ihrer Zuflüsse, mit Ausnahme des Tatrel, entspricht den gesetzlichen Anforderungen nicht und es wurden erhebliche Überschreitungen festgestellt. Eine diffuse Verschmutzung landwirtschaftlichen Ursprungs zusammen mit anderen Funktionsstörungen (insbesondere Abwässer aus Kläranlagen, Regenüberläufen, Einleitungen aus Gewerbegebieten, Abwassereinleitungen, individuelle Abwassersysteme) erklären eine solche Konstanz bei diesen Überschreitungen. Allerdings scheint sich diese diffuse Verschmutzung zwischen 2014 und 2020 abgeschwächt zu haben
Aus biologischer Sicht erfüllt die Obere Broye jedoch meist noch die gesetzlichen Anforderungen. Abwechslungsreiche Lebensräume und einige Nebenflüsse von guter Qualität ermöglichen die Ansiedlung zahlreicher Taxa von Makroinvertebraten, obwohl die empfindlichsten Familien selten sind, was vor allem auf die chronische Verschmutzung zurückzuführen ist. Die allgemeine biologische Qualität ist zwischen 2014 und 2020 im Allgemeinen stabil geblieben oder hat sich sogar leicht verbessert.
Vivisbach
Im Vivisbach ist die biologische und chemisch-physikalische (inkl. Pestizide, Medikamente und Schwermetalle) Qualität insgesamt gut bis sehr gut. Die Analyse der Qualitätsentwicklung zwischen 2014 und 2020 zeigt leichte Verbesserungen, die sowohl durch die Beseitigung potenziell verschmutzender Einleitungen als auch durch natürliche Umweltschwankungen (insbesondere hydrologische Ereignisse) erklärt werden können.
Bibera
Die biologische und chemisch-physikalische Qualität des Bibera entspricht den gesetzlichen Anforderungen nicht. Darüber hinaus werden in fast allen untersuchten Stationen nicht unerhebliche Konzentrationen von Kupfer festgestellt, manchmal zusammen mit erheblichen Mengen an Zink und in geringerem Masse auch an Chrom. Das Einzugsgebiet leidet unter einer starken diffusen Verschmutzung durch die Landwirtschaft, die durch Abwassereinleitungen, deren Lage und Herkunft noch nicht geklärt ist, noch verstärkt wird.
Massnahmen
Durch die Durchführung der kantonalen Planung zur Elimination der Mikrovereinigungen und die Gruppierung der Freiburger ARA (bis 2040), sowie des kantonalen Aktionsplanes zur Reduktion der Pflanzenschutzmittel (2022-2025) und der Sachplan Gewässerbewirtschaftung (SPGB), können in diesen Einzugsgebieten grosse Verbesserungen erzielt werden.