Die Berichte über die Kampagnen 2021 machen eine Bestandsaufnahme der Qualität der vier Einzugsgebiete und bewerten deren Entwicklung seit den letzten Untersuchungen im Jahr 2015. Seit einigen Jahren werden auch die Resultate der systematischen Abfischungen veröffentlicht, die vom Amt für Wald und Natur durchgeführt werden.
Obere Saane
Die Obere Saane und ihre Zuflüsse zeigen insgesamt eine sehr gute Wasserqualität, erfüllen jedoch nicht überall die gesetzlichen Anforderungen. An fünf Stationen wurden Abweichungen festgestellt: Zwei an der Saane, eine an der Marive, eine an der Trême und eine an der Albeuve. Es wurden drei Verschmutzungen, davon eine chronisch im Einzugsgebiet verzeichnet. Auf der Trême wurde eine erhöhte Konzentration von gelöstem organischem Kohlenstoff festgestellt, vermutlich aufgrund natürlicher und anthropogener Faktoren.
Trotz guter bis sehr guter biologischer Qualität wurden signifikante Beeinträchtigungen festgestellt, insbesondere durch das Schwall-Sunk-Regime am Lessoc-Staudamm, das zu Geschiebedefizit im Gewässerbett und Ufererosion führt. Ähnliche Probleme wurden durch Uferverbauungen und Schwellen auf den Unterläufen der Trême festgestellt.
Sionge
In der Sionge und am R. du Malessert ist die Wasserqualität gut bis mässig. Dies ist hauptsächlich auf Abwasser- und Mischwassereinleitungen sowie chronische Verschmutzungen zurückzuführen. Ein Überschuss an gelöstem organischem Kohlenstoff (DOC) und gelegentlich hohe Pestizidkonzentrationen deuten auf eine diffuse landwirtschaftliche Verschmutzung hin. An den Unterläufen der Sionge haben diese Probleme Auswirkungen auf die biologische Vielfalt. Zwischen 2015 und 2021 konnte eine leichte Verschlechterung der benthischen Fauna[1] der Sionge und am R. du Malessert festgestellt werden, während sich die Qualität der Kieselalgen[2] am Oberlauf der Sionge sowie die chemisch-physikalische Qualität an einigen Stellen verbessert hat.
Jaunbach
Der Jaunbach und seine Zuflüsse weisen eine gute bis sehr gute Wasserqualität auf, erfüllen jedoch nicht an allen Stationen die gesetzlichen Standards. Arzneimittelkonzentrationen wurden an einigen Stellen kurzzeitig überschritten. Dies wahrscheinlich aufgrund von Fehlanschlüssen und einmaligen Verschmutzungen. Eine Materialablagerungszone am Jaunbach erfordert eine jährliche Ausbaggerung, was zu chronischen Störungen führt. Die Wasserqualität zwischen 2015 und 2021 zeigt an einigen Stationen eine leichte Verbesserung bei den biologischen und chemisch-physikalischen Parametern.
Serbache
Die Serbache zeigt eine gute bis sehr gute Wasserqualität, weist jedoch Probleme mit gelöstem organischem Kohlenstoff (DOC) und Orthophosphaten auf, hauptsächlich aufgrund landwirtschaftlicher Aktivitäten und Kleinkläranlagen. Die biologische Vielfalt blieb zwischen 2015 und 2021 stabil, während chemisch-physikalische Parameter sich leicht verbessert haben.
Massnahmen
Zwischen 2015-2021 wurden zahlreiche Sanierungen im Abwassernetz vorgenommen, diese Bemühungen werden weitergeführt. Des Weiteren läuft ein Mandat zum Aufspüren der Quellen der einiger chronischen Verschmutzungen im Einzugsgebiet der Sionge.
Die Umsetzung der kantonalen Planung für die Elimination von Mikroverunreinigungen in den Freiburger Abwasserreinigungsanlagen (Frist 2040) und deren Zusammenlegung, des kantonalen Aktionsplans für Pflanzenschutzmittel (2022-2025) sowie des Sachplans Gewässerbewirtschaftung (SPGB) sollte in diesen Einzugsgebieten zu Verbesserungen führen.
[1] Organismen die im Bachbett leben
[2] Mikroskopisch kleine Algen